Was würden Sie tun, wenn Ihnen 92 Stunden Zeit geschenkt würde? Pro Jahr! Was Sie dafür tun müssen? Schaffen Sie Ihr Auto ab! So viel Zeit bringen Sie nämlich – im Durchschnitt – allein für die Parkplatzsuche auf. Und stehlen sich, Ihrer Stadt und ihrer Nahumgebung Platz für sinnvollere Umgebung als Stellplätze. Das ist in Berlin-Kreuzberg sogar der Kommunalpolitik, die normalerweise als Allerletzte irgendwas merkt, aufgefallen. Bernhard Wiens/telepolis berichtet.

Wiens verschweigt vernünftigerweise die Probleme und Interessenkonflikte nicht. Das kann für uns in Beuel und Bonn nur hilfreich sein. Denn, wie in Bonn üblich, erreichen uns die gleichen Entwicklungen erst viele Jahre später. Aber sie werden uns noch erreichen, zu meinen Lebzeiten jedenfalls. Wenn auf mich gehört würde, was ja keine*r tut, dann wären die Autos in Beuel zwischen Kennedy- und Nordbrücke, westlich der Niederkasseler Strasse schon komplett weg. Niemand, die*der sich in diesem Gebiet eine Wohnung leisten kann, benötigt ein Auto. Der Bus reicht aus, und käme besser durch. Die Blechkisten könnten in einem Parkhaus am Autobahnkreuz Beuel-Nord abgestellt werden. Wenn erst der “Tausendfüssler” und danach die Nordbrücke abgerissen und neugebaut werden (ich schätze das dauert 20-30 Jahre), geht dort sowieso nichts mehr weiter.

Dringend dagegen wäre eine Siegbrücke, die eine Stadtbahn tragen kann, für ein rechtsrheinisches Gegenstück zur “16”. Wenn Sie mich nun fragen, wer sich darum kümmert: gute Frage! Das passiert wohl grundsätzlich nur bei hohem (politischem) Leidensdruck. Darum wäre die Vertreibung des Blechs aus Wohngebieten ein wichtiger Schritt. Und – Spekulant*inn*en aufgepasst! – würde den Wert der Immobilien (auch meiner Wohnung) erheblich verbessern.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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