Bigotterie fördert die Profitraten der Porno-Milliardäre
Vielleicht hat das Opfer das Attentat selbst bestellt – um sich seinen Opferstatus beglaubigen zu lassen. Sebastian Meineck/netzpolitik berichtete über die Brandstiftung an einer Villa in Montreal, die dem Chief Executive Officer von Mindgeek gehörte. Mindgeek ist berüchtigt dafür, dass ihm vielbesuchte Pornoseiten gehören. Sein Kerngeschäft, mit dem der reale Profit erzielt wird, unterscheidet sich dagegen kaum von Metaverse (former known as Facebook), Alphabet (former known as Google), Apple, Amazon und Microsoft: Datendiebstahl und Datenhehlerei im globalen Massstab, verbunden mit Geldwäsche, Steuerbetrug und -hinterziehung.
Das “besondere” am Pornogeschäft ist die absolute Schutzlosigkeit seiner Arbeitenden (mehrheitlich Frauen) sowie seiner Kunden (Frauen mitgemeint, mehrheitlich Männer). Die teilweise Illegalisierung erlaubt Profitperspektiven wie einst die Prohibition mit ihren bekannten Mafia-Folgen. Autor Meineck weist mit seinem Hinweis auf das Montrealer Stadtviertel auf entsprechende Verbindungen hin.
Die bigotte Illegalisierung von Pornobusiness und Sexarbeit ist eine Voraussetzung für diese Extraprofite. Eine Legalisierung hingegen könnte die Branche rechtsstaatlichen Regeln von Arbeits-, Gesundheits-, Daten- und Verbraucherschutz unterwerfen. Meineck weist – dieses Mal – auf die hin, denen es darum nicht geht.
Es ist eine politische Grundsatzentscheidung. Unsere Regierung neigt nicht dazu. Die meisten anderen auch nicht. Das kann also dauern, wahrscheinlich nicht mehr in diesem Leben.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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