Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Datenkonzerne (Seite 1 von 2)

Kontinent der Blinden

Europa und seine Medien: die Augen fest verschlossen

Die Aussenministerin ist an einem Flug nach Australien gescheitert. Nicht nur sie. Deutsche Sportredaktionen verzichten lieber auf solche Versuche. Dort ist Fussball-WM. Spanien, England, Schweden und Australien spielen um den Titel. Haben Sie Informationen gefunden? Wer ist verletzt? Wer hat mit wem Krach? Welche taktischen Überlegungen haben die Trainer*in? Welche Spielerin könnte den Unterschied ausmachen? Wie ist das Wetter (Winter!)? Welche Staatsoberhäupter reisen zum Finale? Nichts davon in deutschen Medien. Wer so die Augen verschliesst, darf sich über die “wichtigeren” Probleme nicht wundern. Weiterlesen

Feudalismus als Geschäftsprinzip

Einen Schwelbrand zu löschen ist fast unmöglich, immer wieder flackern kleine oder größere Glutnester auf. Eine Meldung in den Nachrichten ist das kaum wert, wenn die eine oder andere Katastrophe heimlich ausgetreten werden kann. Und obwohl hinten schon Flammen überall kräftig auflodern, steht Microsoft da und sagt: „Das ist nix, wirklich gar nix – das kokelt nur ein wenig, mehr nicht!Weiterlesen

Normalisierung

Zwei Audiothekperlen des DLF: BigTech-Entlassungen / Neurodivergenz

Massenentlassungen sind ein Zeichen von Normalisierung. So tickt der real existierende Kapitalismus. Entscheidend ist der Börsenkurs. Vergessen Sie das Geschwätz der Bosse. Am besten schon in dem Moment, in dem die Sie einstellen. Das lerne ich aus Marcus Schulers DLF-Hintergrund: Hire and fire: Warum Facebook, Amazon und Co. tausende Mitarbeiter entlassen – Rund 60.000 Mitarbeitende haben die großen Technologieunternehmen aus dem Silicon Valley in den vergangenen Monaten vor die Tür gesetzt. Der Boom der Pandemie-Jahre scheint erst einmal vorbei. Aber das Potenzial der Tech-Branche ist weiter groß.” Weiterlesen

Orwells Visionen

Redebeitrag auf den 30. Braunauer Zeitgeschichte-Tagen 24.-26. September 2021 „Gegen-Wahrheit(en)“

1 Hintergrund Orwells

Beim Verfassen seines Romans 1984 stand George Orwell im Jahr 1948 unter dem Eindruck von zwei grauenhaften Herrschaftssystemen: Adolf Hitlers Nazi-Herrschaft und Josef Stalins kommunistischem Regime. Die eine Schreckensherrschaft war gerade nach einem mörderischen Krieg besiegt, die andere sollte noch bis zum natürlichen Tod von Stalin fortdauern. Orwell war – nach unseren heutigen politischen Maßstäben – kein Vertreter der parlamentarischen Demokratie und schon gar nicht eines sozialen Kapitalismus. Weiterlesen

Das Recht, Rechte zu haben

Unter Bezug u.a. auf Hannah Arendt hat Albrecht von Lucke ein weiteres flammendes Plädoyer abgeliefert. In “Die neue Protestwelle oder: Wer gehört zum Wir?” behandelt er die Corona-, die Antirassismus-Proteste, sowie die Randale überwiegend männlicher Jugendlicher in Stuttgart und Frankfurt. Der in der Überschrift einst von Hannah Arendt formulierte universalistische Anspruch müsse in der Anerkennung der “real existierenden deutschen Diversität” münden. Richtig.
In einem Seitenaspekt streift Lucke die einstigen “Halbstarken” der 50er und 60er Jahre, die heute teilweise wieder auferstehen, “die weder über hinreichend Wohnraum noch über einschlägige ‘Locations’ verfügten”. Weiterlesen

Liebe wird verboten

von Michael Kleff
Die schöne neue Welt, die vor uns liegt,
So schön, dass man davon kalte Füße kriegt,
Wird morgen Wirklichkeit, wenn wir nichts dagegen tun.
Die Pillen gibt es längst, die man nur schlucken muss,
Fürs Glücksgefühl und gegen Überdruss.
Wir werden schon verplant und schauen auch noch ruhig zu.

Die neue Welt wird Wirklichkeit.
Die Pläne liegen längst griffbereit.
Bis morgen ist es nicht mehr weit.
Die schöne neue Welt beginnt schon heut.

Das „heute“ in diesem Liedtext war vor vierzig Jahren. Gesungen wurde es 1980 von … – ja, von wem? Weiterlesen

Soziale Netzwerke

In der Virus-Ära sind sie nötiger denn je
Das Covid-19-Virus bleibt. Länger. Ein Interview im FAZ-Wissenschaftsteil (kein Link, Paywall) deutet die Möglichkeit an, dass es mehrere Jahre sein können. Oder wissen Sie eine Impfung gegen Aids? Bei der Impfstoffentwicklung lassen Regierungen und Konzerne keinen Fehler aus. Jens Berger/nachdenkseiten fasst zusammen, wie sie Vertrauen zerstören. Vielleicht nicht bei der Mehrheit. Die will vermutlich und verständlich von dem Kram nichts mehr wissen, und ihr “altes Leben” wiederhaben. Doch Rentner wie ich haben Zeit sich damit zu beschäftigen. Und wir sind Viele. Und “Risikogruppe”. Weiterlesen

Ösis mal wieder spitze

Corona-Blamagen – deutsche Linke auch nicht besser
mit Update nachmittags
Was im österreichischen Profifussball los ist, toppt qualitativ alles, was hierzulande erwart- und berechenbar abgespielt wird. Im Ergebnis heisst das: die Meisterschaft wird politisch entschieden. Und Überraschung: Meister wird der gleiche wie immer.
Doch es gibt auch ernsthafteres Diskussionsmaterial, bei telepolis.
Andrea Seliger zieht eine Zwischenbilanz der Lage in Schweden. Weiterlesen

Krankheit, Tod, die Leistungsgesellschaft

… oder ein lebenswertes Leben?
von Katika Kühnreich

In einer Zeit, in der die meisten von uns durch die Ereignisse und die Berichterstattung der Corona-Epidemie entwurzelt und durch immer neue Nachrichten ständig hin und her geweht werden, wie ein Blättersturm im Herbst, fehlen oft die Zeiträume, in denen überlegt werden kann.

Denn was der Sturm gerade freilegt, sind die ideologischen Knochen unserer Gesellschaft und derjenigen, die Politik und Wirtschaft bestimmen. Aber der Sturm bietet auch die Möglichkeit, Fragen nach einer anderen Gesellschaft aufzuwerfen. Weiterlesen

Corona-Krise: Keine Rückkehr zur „Normalität“ des Kapitalismus!

von Alex Demirović, Ulrich Duchrow, Andreas Fisahn, Birgit Mahnkopf, Thomas Sablowski, Peter Wahl
Ein Beitrag aus dem Wissenschaftlichen Beirat von Attac

Die Corona-Epidemie ist nicht nur eine humanitäre Katastrophe, sondern die größte Erschütterung des Kapitalismus seit der Weltwirtschaftskrise 1929 und deren Folgen. Während im globalen Süden die Menschen schon lange mit Chaos, Kontrollverlust und Ausnahmezustand konfrontiert sind, trifft es nun auch die reichen Länder. Begleitete der Westen den Ausbruch der Seuche in China noch mit dünkelhafter Süffisanz und Ignoranz, so konfrontiert sie ihn jetzt selbst mit ungekannter Verwundbarkeit, ja Ohnmacht. Weiterlesen

Männer “verlieren keine Zeit” – ausser Olli Dittrich

Olli Dittrich habe ich lange Jahre als Figur des Trash-TV gesehen. Seine frühen Jahre bei RTL (oder war es SAT1?) sind mir entgangen. Ich hatte kein Interesse und fürchtete, es sei schlicht zu blöd. In mein Blickfeld trat er erst, und das spektakulär, als “Schorsch Aigner”, mitinspiriert von seinem Drehbuchautor Tom Theunissen, dem Stellvertreter des Fußballgottes auf Erden. Immerhin war er mir schon in den 90ern als Interviewgast Weiterlesen

Was das “Klimakabinett” nicht tun wird

Die Inszenierung “harter” Verhandlungen und Konflikte durch die sog. Grosse Koalition interessiert vielleicht die Bühnenarbeiter*innen rund um das Kanzleramt – das Publikum hier draussen eher nicht. Denn es ist den meisten jetzt schon klar, was alles nicht passieren wird, solange es von diesen Akteur*inn*en abhängt.
1. Die Macht der Energiemonopolkonzerne wird nicht angekratzt. Sie darf auf keinen Fall auf dezentrale Bürger*innen*projekte übergehen. Weiterlesen

Zerschlagen – Enteignen – Vergesellschaften

Ich weiss zwar nicht, ob es (vor allem das Tempo) ausreicht, die Welt zu retten. Aber es gibt einige Diskurse, die gehen in die richtige Richtung. Die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Elizabeth Warren hat es sich zum Markenzeichen gemacht, und die Trump-Administration hat die Gefahr, die von dieser Ex-Republikanerin mit steigenden Umfragewerten ausgeht, erkannt: die IT-Monopole müssen angegriffen werden. Trump, der weniger doof ist als die meisten glauben, Weiterlesen

Sahara als Kriegsgebiet / Agrardaten / Kneipensterben

Bernd Schröder/telepolis schreibt über die Ölförderversuche im Sudan und Südsudan. Ob es eine gute Idee war, das Ganze zu zwei Staaten zu spalten? Der Süden hat die meisten Ölquellen, der Norden Meereszugang und Pipeline. Um solche Pipelines gib es überall auf der Welt maximale Erregung, da wissen wir was von in Deutschland (dieser Link verschwindet in einigen Tagen in einem Paywall-Archiv).
Ganz in der “Nähe”, im Nachbarland Zentralafrikanische Republik spielt sich ein Krimi um Gold und Diamanten ab. Weiterlesen

Big Data mit unseren Krankenakten?

Viele meiner Bekannten hören das zum ersten Mal, dass es Menschen gibt, die tatsächlich vorhaben alle Gesundheits- bzw. Krankendaten zentral zu speichern, bundesweit und von allen gesetzlich Versicherten. Wo und wie genau, scheint noch unklar zu sein – ob in einer Cloud oder auf einem Server. Darüber gibt es noch keine eindeutigen Informationen. Dieser Pharmalobbyist der uns zur Zeit den Bundesgesundheitsminister gibt, also dieser rechtsextreme Jens Spahn, erzählt jedenfalls dort wo es nicht alle hören etwas von „Big Data.“ Wäre ja auch praktisch für die Pharmaindustrie. Weiterlesen

Goldman-Sachs / Patientendaten / Eberl

Die Grossbank Goldman-Sachs hat mal wieder ordentlich Sch…. am Schuh. Sie zählt zu den Banken, die „systemically important financial institution“ sind – im Volksmund: “too big to fail”. Der Wikipedia-Eintrag behandelt ihre unschöne Rolle bei der Verschuldung Griechenlands. Das ist eine Kleinigkeit gegenüber dem, was derzeit in Malaysia aufgedeckt wird, und das wir in Christoph Heins FAZ-Bericht nur kurz zusammengefasst finden. Ich weiss nicht, wie es Ihnen geht. Ich erinnere mich an zwei spektakuläre Flugzeugabstürze der malaysischen Fluggesellschaft: Weiterlesen

Abstieg des Exportweltmeisters

Big Data wird laaaangsam Politikthema
Heute geistert durch die Wirtschaftsnachrichten, dass Google+ dichtgemacht wird. Och, ist das jetzt auch so ein kleiner inhabergeführter Einzelhändler? Nöö, es ist ein Riese, dem Facebook zu gross geworden ist. Wie gross sind im Verhältnis zu den beiden wir? DLF-Kultur sendete gestern ein Feature, aus dem einerseits hervorgeht, dass die heutige Justizministerin Barley in der Big-Data-Politik nicht ganz so unterbelichtet ist, wie ihr Vorgänger, die deutsche und europäische Politik aber noch viel Luft nach oben hat.
Obwohl: sollen wir uns wünschen, dass sie lieber doof bleibt? Weiterlesen

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