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Eventually on time

Virus weg – Edelmann rastet aus – Grüne am Ziel
Vor zwei Jahren war es, ich erinnere mich, als wenn es gestern gewesen wäre. Die “7-Tage-Inzidenz” fand mittels eines Fern-Schnellkurses in Statistik Eingang in den deutschen Sprachraum. In Bonn betrug sie seinerzeit 14, ab 35 sollte es ganz schlimme Einschränkungen geben. Gab es dann auch. Nur soundsoviele Menschen durften sich noch treffen, öffentlich oder privat. Ich nahm an einem illegalen Menü in Köln-Zollstock teil, 4 Personen aus 5 Haushalten. Heute ist die 7-Tage-Inzidenz in Bonn über 1.800.

Da wird es natürlich Zeit, die ganzen fiesen Einschränkungen endlich zu beenden. Denn, seien wir doch ehrlich, wir sind alle total genervt, und haben keinen Bock mehr. Sicher viele, sind krank, viele sterben. Aber war das nicht schon immer so? Und was ist so ein bisschen Pandemie gegenüber einem richtigen Krieg?

Sicher, so manche*r könnte ähnlich wie ich auf die Idee kommen, die deutsche Innenpolitik habe sich in den zwei Jahren komplett von der Wirklichkeit abgelöst. Aber hey, war das nicht auch imgrunde immer so? Im Hintergrund streiten die Interpret*inn*en der Volksmeinung, also Ihrer meiner und vieler anderer, vor Gericht um die Macht der Einflüsterung. Was machen Sie? Nehmen sie an Civey-Umfragen teil? Oder an Forsa-Umfragen? Ich nicht. Am Telefon lege ich immer sofort grusslos auf. In Ausnahmefällen unter Ausstoss unflätiger Drohungen, wie “Rufen – Sie – mich – nicht -an!”

Und jaja, die Arbeitsbedingungen in der Pflege, in den Krankenhäusern, das weiss ja nun wirklich jede*r, dass die Mist sind. Deswegen geht da ja keine mehr freiwillig hin, und die da sind, wollen weg. Aber wie lange will sich eine*r das denn noch anhören? Wer will, kann sich das ja aus den Mediatheken raussuchen.

Jetzt machen wir erstmal Wahlkampf, sind alle ganz lieb zu den armen Ukrainer*inne*n, am 15. Mai wird ein NRW-Landtag gewählt, “kleine Bundestagswahl”. Dann wissen wir, wer von Scholz, Merz, Habeck den Längsten hat. Und dann kann es mit der Tagesordnung weitergehen (europäische Friedensordnung, Energiewende, soziale Gerechtigkeit, Verkehrswende, Wohnungsnot und Mietpreisexplosion, Innenstadt- und Einzelhandelssterben, Fachkräftemangel überall … hier bitte ergänzen: … ach ja, Klimakrise).

Der ausrastende Edelmann

Gas und Öl können wir alles von ihm haben. Dem Linienrichterfahnenzerbrecher Nasser Al-Khelaifi. Dass Florentino Perez mit ihm verfeindet sein soll, ist das Einzige, was ihn sympathisch machen könnte. Aber der Edelmann weiss, wie das zu vermeiden ist.

Für die Fussballfans unter Ihnen: mit den Herren Messi, Neymar und Mbappe in einem einzigen Team lässt sich einfach kein Vorsprung verteidigen. Dafür sind dann schlicht zuwenig Spieler übrig. Aber verraten Sie das dem Herrn Al-Khelaifi nicht. Männer seines Reichtums sollen lieber dumm sterben.

Grüne am Ziel

Zum Schluss was Positives. Der Alpha-Journalist unter uns, mit dem weltumspannenden probono-Netzwerk hinter sich, Friedrich Küppersbusch, hat es unerschrocken und unbarmherzig, geradezu investigativ, recherchiert. Der Benzinpreis. Die Grünen sind am Ziel. Und jetzt?

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net

2 Kommentare

  1. Der Maschinist

    Als ich die Überschrift in meinem RSS Feed fand habe ich fest damit gerechnet, dass da dann etwas zur “Wundersamen Bahn” folgen würde. Tat es aber nicht. Und passt aber trotzdem! Dafür muss mensch nur dem Fritz Küppersbusch seinem Link folgen und etwas Sende/Lebenszeit investieren.
    In dem Zusammenhang würde ich am liebsten mal mit dem Herrn-Ausgeber und Küppi’s Agentur in Verhandlungen gehen: Entweder wir binden die Sendung hier – datenschutzkonform natürlich – als eigenen Beitrag im Blog ein, oder wir fragen freundlich nach einem Transkript. Ich lese nämlich leider viel schneller als ich gucken kann.
    Grüße nach Dortmund! War vorgestern noch da. Die Sonne schien. Schön war’s!

  2. Martin Böttger

    In der Schlagwortwolke dieses Blogs ist der Küppersbuschfriedrich immerhin schon grösser als der ihm benachbarte Merzfriedrich. Das ist doch schon mal ein schöner Erfolg für uns alle 😉

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