Update nachmittags: Und: Gute Beiträge zum schlechten Krieg
“Dürre in Deutschland: Strategien für eine stabile Wasserversorgung – Die Dürre in Europa zeigt, dass Wasser knapp werden kann. Auch in Deutschland werden die Verteilungskämpfe ums Trinkwasser heftiger. Städte und Gemeinden regulieren die Verwendung, sammeln Regenwasser, lassen geklärtes Abwasser versickern. Reicht das als Reaktion?” hiess es gestern im DLF-Hintergrund von Autor Tom Schimmeck. Guter Beitrag. Er macht deutlich: grösste Gefährdung unserer Wasserversorgung ist der industrielle Grossverbrauch, insbesondere die fossile und atomare Energieerzeugung.
Guter Beitrag auch das: “Deutsche Diskussion zum Ukraine-Krieg: Selbstbezogen und moralbeseelt – Kanzler Scholz hat mit seiner Ukraine-Politik alles richtig gemacht, meint „taz“-Journalist Stefan Reinecke. Kritikern, die nach schneller Lieferung von immer mehr Waffen riefen, attestiert er mangelnde Weitsicht und eine provinzielle Selbstbezogenheit.” Stefan Reinecke im DLF-Kultur, dort “meistgelesen”.
Update nachmittags
“Schlägt der Neoliberalismus zurück? – Über den Strukturwandel der Politik im Krisenzeitalter.” von Alban Werner/oxiblog. Der Krieg bleibt fast unerwähnt, und leider auch die mörderische EU-Migrationspolitik. Die deutsche Politik zum Krieg ist aber bereits ein Ausfluss der vom Autor dargelegten Klassenkämpfe.
Zum Krieg selbst: “Friedenslogik? Kriegsmetaphysik? Es geht um Staatsinteressen, merken Sie sich das” – bruchstuecke.info dokumentiert einen Vortrag von Wolfram Wette beim – hört, hört – Kreisverband Emmendingen von B90/Die Grünen. Der ist noch älter als Extradienst-Gastautor Paul Schäfer, aber nicht dümmer, und ähnlich vernünftig. Was sagen diese Alten-Herren den Jungen? Lesen hilft!
Zum Kriegsfronterverlauf
Abseits der Propaganda beider Seiten Reinhard Lauterbach/Junge Welt: “Ein halbes Jahr Krieg – Sechs Monate nach russischem Einmarsch in die Ukraine steht militärischer Durchbruch Moskaus aus”.
Eine zweifellos interessegeleitete aber dennoch informativ-aufschlussreiche deutsche Übersetzung eines Interviews mit Ruslan Puchow, Direktor des Zentrums für die Analyse von Strategien und Technologien (CAST) bei “Konflikte und Sicherheit” von Roger Näbig.
Zum Mord an Frau Dugina Roland Bathon/telepolis: “Wer legte die Moskauer Autobombe – und warum? – Die junge rechtsextreme Philosophin Daria Dugina fiel am Samstagabend in Moskau einem Autobombenanschlag zum Opfer. Der Fall sorgt für Debatten und Spekulationen. Wem nutzt die Tat politisch?”
Andrew Latham/telepolis (Übernahme von Responsible Statecraft): “Was ist, wenn China nicht aufsteigt und dadurch gefährlicher wird? – In ihrem neuen Buch ‘Danger Zone’ stellen Brands und Beckley Vergleiche zu Deutschland und Japan her, um zu argumentieren, warum Peking möglicherweise einen Konflikt sucht. Doch man sollte vorsichtig mit Schlussfolgerungen sein.” Richtig daran ist die These, dass die grösste Gefahr von absteigenden Mächten ausgeht, wofür das Putin-Regime ein “gutes” Beispiel ist (und die ukrainischen Oligarchen ganz ähnlich!). Dort überwiegt die “nach-mir-die-Sintflut”-Denkweise weit stärker, als in Gesellschaften und Staaten, die glauben, dass ihnen die Zukunft gehört. Die erwähnte Demografie Chinas ist radikaler, aber einem migrationsfeindlichen Europa nicht unähnlich.
Der gute Wolfgang Pomrehn/telepolis weist wie immer zuverlässig darauf hin: das Klima macht einfach weiter, ohne Pause: “Gasumlage: Klassenkampf von oben – Die Energie- und Klimawochenschau: Über verheerende Fluten, Lindners Phobie gegenüber Neun-Euro-Tickets sowie Antifaschisten und über den dringenden Wunsch, Energiekonzerne zu enteignen.”
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