E-Motorisierte sind auch ohne Auspuffdreck gefährlich
Das Problem wird massiver. Und durch das gute Gewissen der Fahrenden nicht besser. Auch E-motorisierte Fahrzeuge können Menschen umbringen – ganz ohne Auspuffgift. It’s physics, stupid!
Die Nutzung E-motorisierter Fahrzeuge aller Art nimmt massiv zu. Das ist gut für Atemluft und Klimaschutz – sofern ihre Akkus mit Strom aus erneuerbaren Energien aufgeladen sind. Aber trotzdem sind sie gefährlich. Ich erspare Ihnen und mir hier Verlinkung von Unfallstatistiken. An entsprechenden Veröffentlichungen über E-Fahrräder und E-Scooter besteht kein Mangel. Und jede*r weiss, wie ihre Unfallzahlen steigen. Bei den Fahrrädern verbindet sich die erhöhte Geschwindigkeit mit dem nachlassenden Reaktions- und Bremsvermögen der älteren Fahrenden. Bei den E-Scootern ist es umgekehrt: die Risikobereitschaft der jüngeren Fahrenden ist massiv überentwickelt, nicht selten kombiniert mit Drogenkonsum verschiedenster Art. Ein Parkraumproblem gibt es für beide.
Die Diversität der Fahrzeuge wächst. E-Roller sind eine erfreuliche technische Innovation – eine Formulierung, über die sich Chines*inn*en totlachen: dort sind benzinbetriebene 2-Takter seit 10 Jahren verboten. Sie sind leise und schnell – aber noch lange kein Grund, kombinierte Geh- und Fusswege zu befahren. Eine ähnliche Gefahr stellen Rollstühle dar, die – so erfreulich ihre Existenz und ihr Angebot sind – die Geschwindigkeit von Motorrädern erreichen können und jeden Linienbus lässig überholen.
Alle diese Fahrzeuge – ob sowieso schon verboten, oder noch nicht – haben auf Gehwegen nichts zu suchen. Sie gefährden alle – die, die draufsitzen, und die, die sie umfahren. Unsere Stadt braucht ein Fusswegenetz, das von motorisierten Fahrzeugen aller Art freigehalten wird.
Der in Beuel extremste Fall besteht an der St.-Augustiner-Str./B56 nahe der Kreuzung Niederkasseler Str. stadteinwärts, dort, wo manche für den ungehinderten Autoverkehr schon Häuserzeilen abreissen und einen Friedhof planieren wollten. Offenbar als “Kompromiss” wird dort der Fahrradverkehr von der Fahrbahn runtergeholt und auf den Bürgersteig umgeleitet. Da wg. der Ewigkeitsbaustelle der S13 der Bröltalbahnweg gesperrt ist, hat sich der Fahrradverkehr signifikant erhöht (mit und ohne Motor). Der muss runter vom Bürgersteig auf die Strasse. Eine Baustellenumleitung wäre fällig – mal ganz was Neues – die die Fahrräder nicht weg- sondern mitdenkt. Und den Autoverkehr verlangsamt und beruhigt.
Aber das ist nur das Beueler Extrembeispiel. Müssen erst freilaufende Kinder und Haustiere totgefahren werden?
Warum die Fahrradwege an den Rand, gar auf den Fußgängerweg verbannen. In der Innenstadt von Soest hatten sie die auf der Einbahnstraße die Fahrradwege in der Mitte der Fahrbahn eingezeichnet – die geben, ob schnell, ob langsam automatisch das Tempo für Autos/Kleinlaster vor – Überholen unmöglich. Das sind mutige Entscheidungen.