Präsidentensohn am Prügeln gehindert – Maximal sch….lechte PR-Arbeit in Gelsenkirchen – Ein starker schwarzer Mann
Da, wo ich gestern beim EM-Fussball in Gelsenkirchen war, ging es zwar nicht immer alkoholfrei und nüchtern, aber freundlich und engagiert zu. An- und Abreise mit dem PKW war – bei einer ausverkauften Schalke-Arena – geradezu skandalös flüssig und staufrei, und hat gewiss auch an der klugen Navigation der Damen auf den Vordersitzen gelegen. Dafür, für die Freiheit des Autos, wurde alles im Ruhrgebiet gebaut. “Und schuld daran ist nur die SPD” (Rudi Carell, nach der Komposition von Arlo Guthrie).
Ich habe die Schalke-Arena auch schon per ÖPNV erlebt. Ich war von der Leistungsfähigkeit der Bogestra positiv überrascht. Dieser Anbieter von Verkehrsleistung und die einheimischen (!) Fans sind langjährig konditioniert und aufeinander eingespielt. Gestern jedoch waren über 90% Auswärtsfans. Die kennen das nicht. Und die Bogestra kannte es offenbar auch nicht.
Da, wo ich war, war alles friedlich. Klar, die Leute in den vollgestapelten Bahnen taten mir leid – aber die meisten Fussballfans sind nichts anderes gewöhnt, und leiten daraus sowohl das Recht zum Drogengebrauch – und einige sehr wenige – auch zum Auseinandernehmen des Mobiliars ab. Wenn ein leibhaftiger Präsidentensohn mit Leibgarde dabei ist, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.
Mir tun bei solchen Grossereignissen die Strassenbahnfahrer*innen am meisten leid. Niemand von ihnen erreicht gesund das Rentenalter. 8 Stunden sitzen ist sowieso mörderisch für das Knochengerüst, Gelenke und Muskulatur. Hinzu kommt der Stress: ständig Personen auf den Gleisen, die zusätzlich ahnungslos über die überproportional langen Bremswege der tonnenschweren Strassenbahngefährte sind. Da ist das Herz-/Kreislaufsystem schnell am Ende. Und wer jemand umgefahren hat, wird in der Regel lebenslang berufsunfähig (ich kannte zwei persönlich).
Was sich die Stadt Gelsenkirchen, die Bogestra und die Polizei aber danach geleistet haben, das ist noch die alte SPD- und IG-Bergbau-Arroganz der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Wie können Engländer*innen und Serb*inn*en denn nicht wissen, dass das Ruhrgebiet für Autos gebaut wurde, und Strassenbahnen nur die Kompensation für die erfolglosen Verlierer*innen sind? Das ist doch seit Jahrhunderten bekannt.
Klar, die an dem Tag bei Stadt, Verkehrsbetrieben und Polizei die Arbeit machen müssen, können nichts für die Infrastruktur, die die SPD-Oberbürgermeister*innen bestellt und abgeholt haben. Aber mit dieser Art PR-Arbeit machen sie alles so schlimm, wie das Ruhrgebiet von aussen sowieso gesehen wird.
Der schwarze Mann zeigt klare politische Kante – ganz der Papa
Mit Marcus Thuram war ich durchaus ein bisschen böse. Bei Borussia Mönchengladbach schien er mir zu schnell zu berühmt geworden zu sein. Die seinerzeitige schwarze Offensive aus Plea, Embolo und ihm hatte weit mehr Potenzial, als sie auf den Platz brachte. Alles Mögliche mag da schiefgegangen sein. Und dann verpisste er sich grusslos zu Inter Mailand, wo er heute wieder mit Yann Sommer zusammenspielt. Und das gut. Sie wurden Meister.
In der Erziehung seines Vaters scheint nicht alles vergeblich gewesen zu sein. Im Gegenteil. Andreas Rüttenauer/taz: “Marcus Thuram und der RN: Einsatz für die Nation – Marcus Thuram ist nicht der große Star des französischen Teams. Vielleicht aber ist er der aufrechteste. Er ist klar gegen den Rassemblement National.” Na also. Geht doch.
“Und schuld daran ist nur die SPD” (Rudi Carell, nach der Komposition von Arlo Guthrie): Kleine Korrektur: Arlo Guthrie hatte einen Hit mit “City Of New Orleans”. Geschrieben wurde der Song jedoch von Steve Goodman.
Danke für die Korrektur. Hier die Version ohne “SPD”, dafür aber musikalisch angenehmer für Ohr und Gemüt:
https://www.youtube.com/watch?v=TvMS_ykiLiQ
Und hier ist darüber nachzulesen:
https://en.wikipedia.org/wiki/City_of_New_Orleans_(song)