WDR-Rundfunkrat spannender als die EM
Katrin Vernau ist die neue Intendantin des WDR. Als langjährige Verwaltungsdirektorin seit 2014 muss sie vielleicht nur quer über den Flur umziehen. Zwischendurch – das dürfte wahlentscheidend gewesen sein – hatte sie beim RBB (Berlin mit ein bisschen leeres Brandenburg drumrum) ihren bisher schwersten Job als Interims-Krisenintendantin. Wie ich bereits spekuliert hatte, hat sie sich mit dem anderen WDR-Eigengewächs Jörg Schönenborn die Stimmen einer Rundfunkratsmehrheit im ersten Wahlgang noch geteilt.
Der erbrachte nämlich ein Fotofinish von Vernau 17, Fuhst 16 und Schönenborn 15 – 7 fielen auf Elmar Theveßen (bisher ZDF). Im 2. Wahlgang Vernau-Fuhst hiess es dann 36:18.
Im dwdl-Liveticker von Uwe Mantel lassen sich Stichworte der Kandidat*inn*envorstellung nachlesen. Sie machen auf mich einen gut vorbereiteten Eindruck. Die Kandidatin und die Jungs waren sich im klaren darüber, dass eine gute persönliche Performance wahlentscheidend sein kann. Ob es auch so war? Ich war nicht dabei.
Spielentscheidender für den Sender wird das tatsächliche Handeln, die Team- und Bündnisfähigkeit, die strategische Klarheit gegenüber den Strippenzieher*inne*n in den Staatskanzleien der gesetzlich zuständigen Bundesländer. Dort kann NRW eine wichtige Rolle spielen, wie es der WDR kann – und es sein bisheriger Intendant Buhrow ganz offensichtlich nicht konnte. Auch bei der schwarz-grünen Koalition in NRW sind Zweifel bedauerlicherweise mehr als angebracht – die NRW-Grünen sind faktisch öffentlich nicht zu erkennen. Der Herr Liminski dagegen sehr wohl. Entscheiden Sie selbst, wie Sie das finden.
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