Nahende Mediathekperlen
Heute ist auf 3sat wieder Eisenbahntag: “Auf Schienen um die Welt”. Nach meinem Überblick sind nur 3 TV-Premieren dabei. Grosse Teile des Archivbestands stammen aus der Werkstatt der “Eisenbahnromantik”-Redaktion des SWR. Die allerdings hat der SWR aufgelöst – und meldet das ehrlicherweise mittlerweile auch selbst. Die FDP und Volker Wissing wirds freuen.
Jan Georg Schütte hat seit einigen Jahren bei der ARD supergute Karten. Dass da vor ihm noch keine*r drauf gekommen war … Kein Drehbuch mehr, nur eine Storyline und Rollenbeschreibung – und dann lässt der die Schauspieler*innen selber machen, kitzelt also eine kollektive Kreativität aus ihnen raus, die ein*e einzelne*r Regisseur*in gar nicht auf die Waage bringen könnte. Nebenbei – das wird die ARD-Degeto am meisten freuen – spart das auch noch Drehtage und Produktionskosten. Und die Schauspieler*innen lieben ihn dafür und stehen beim Casting schlange. Heute also direkt nach der Tagesschau: “Micha denkt gross”, und Micha ist in Wirklichkeit Charly (Hübner), schon verfügbar, 1 Jahr lang.
“Parlament” bringt eine vierte Staffel, linearer Premierentermin ist Samstagnacht, 10 Folgen am Stück auf ONE, danach oder währenddessen verfügbar. Warum die drei Staffeln zuvor nicht mehr online stehen, fragen Sie bitte die Tochter von Wolfgang Schäuble.
Die fünfte Staffel “Vorstadtweiber” ist nur noch wenige Tage online. Kommenden Donnerstag folgt die sechste und letzte Staffel, linear die Nacht durch auf ONE.
Beide Serien zeichnet ein grosser gesellschaftspolitischer Realismus aus. Das zu sehen, wäre zu schmerzhaft. Darum wurde es mit Humor fiktionalisiert. Das konnte nur gelingen, weil deutsche Produktionsfirmen allenfalls dabei, aber nicht alleine federführend waren. Bei “Parlament” machen Französinnen und Belgier*innen die Sache rund, bei den “Vorstadtweibern” jede Menge Österreich. Bei Letzteren gestehe ich der ARD zu, dass die frühen Staffeln die stärkeren waren – aber alle überragen den deutschen Durchschnitt in der Produktionsqualität weit, sehr weit.
Statt vor Trump zu zittern amüsieren Sie sich lieber.
Schreibe einen Kommentar