Die technische Entwicklung scheint unverändert weiterzugehen, demnächst stehen vollautomatisierte und selbstfahrenden Autos vor der Tür. Die Vorboten dieser Entwicklung erlebe ich gerade. Meine Frau hat sich nämlich ein Auto mit einer Vielzahl von Assistenzsystemen, automatisierter Technik und Fahrhilfen gekauft.
Als erstes fällt auf, dass das Auto gerne mit der Fahrerin spricht. Zum Beispiel das Navigationssystem. Wir wollten italienisch essen und gaben als Ziel das Restaurant Milano ein. Schon meldete sich das Navi: Andere Gäste bevorzugen die Pizzeria Quatro Stagioni in der Mühlenstraße.
Die App zur Senkung des Spritverbrauchs meldet sich bei hoher Drehzahl mit dem Hinweis „Bitte hochschalten“. Folgt man dem nicht, heißt es bald „Jetzt aber hochschalten“. Und beim dritten Mal „Schalte sofort hoch, Du Trottel“. Dabei hat der Wagen ein automatisches Getriebe.
Wenn der Motor abgestellt wird, klappen die Spiegel ans Auto. Und umgekehrt. Kürzlich hatte ein anderes Fahrzeug so nahe an unserem geparkt, das wir nach dem Ausklappen unserer Spiegel nicht rausfahren konnten. Ohne Motor natürlich auch nicht.
Es gibt auch einen Spurhalteassistenten. Der sorgt dafür, dass ich die Mittellinie nur überfahren kann, wenn ich vorher den Blinker gesetzt habe. Die Funktionsweise eines Blinkers kennen Sie alle: Nach ein paar Sekunden springt er in die Nullstellung zurück. Wenn ich jetzt über die kurvigen Straßen der Eifel fahre und dabei der Ideallinie folgen möchte, muss ich nicht nur den Motorrädern ausweichen, sondern auch pausenlos den Blinkerhebel drücken.
Letztens wollten wir nach Düsseldorf fahren, sind aber unerwartet in Düren gelandet. Unser Abstandsregelungsassistent hatte dafür gesorgt, dass wir in sicherer Entfernung und voller Vertrauen einem LKW folgten. Und der fuhr nach Düren, unabhängig von unserer Vorgabe im Navigationsystem.
Selbstverständlich erkennt unser Fahrsystem eigenständig alle Geschwindigkeitsbegrenzungen – und richtet sich danach. Kürzlich kamen wir zu einer Baustelle mit einem 30-km-Schild und dem Text „Gilt für 200 Meter“. Diesen Hinweis konnte die automatische Verkehrszeichenerkennung jedoch nicht lesen. Wir fuhren unverändert 30 km/h, zehn Kilometer Landstraße, bis zum nächsten Schild.
Auch für die Beachtung der Vorfahrt gibt es einen Assistenten. Schwierig wird das bei starkem Verkehr an Autobahnauffahrten. Der Kameraautomat erkennt nämlich nicht die freundlichen Winke oder Lichthupen, die uns zeigen, dass wir uns einreihen sollen. Lücken, die ich mutig nutzen würde, verachtet er. Letztens haben wir eine Dreiviertelstunde an einer Auffahrt gestanden und gewartet, bis die Rush-Hour vorbei war.
Natürlich parkt das Auto automatisch rückwärts ein. Aber nur, wenn die Parklücke lang genug ist. In dieser Frage sind das Auto und ich schon mal gegensätzlicher Meinung. Kürzlich war ich es leid, habe ohne Assistenzsystem eingeparkt und dem Auto stolz gesagt: Siehst Du, es passt. Das System hat jedoch überhaupt nicht reagiert. Ich habe jetzt dem Autohersteller empfohlen, künstliche Intelligenz einzubauen, damit die Technik von mir lernen kann.
ohje, what a shitcar! BYD? Tesla? Volkswagen? Dürfte nicht passieren, nachdem, was Mercedes., Audi und BMW über den VDA vereinbart haben. Widerspricht auch dem Grundsatz, dass Menschen den Computer immer überstimmen können müssen. Ich rate zum Analogauto! Und ich würde es “entmündigtes Autofahren” nennen.