Maren Urner hat was zu sagen

Zu meiner Schlafenszeit, am Sonntagmorgen, war sie parallel auf zwei TV-Kanälen, von denen einen die medieninkompetenten deutsche Ministerpräsidentinn*en lieber heute als morgen dichtmachen wollen. Womit bewiesen ist, dass dort was gesendet wird, was denen nicht gefällt. Das ist ja schon mal eine seriöse Ausgangsbasis. Hier z.B. war Maren Urner, neben Anderen, prominent platziert:

Ist die Welt besser als wir denken? – Die Welt wird immer schlechter – so scheint es zumindest, wenn man in Zeitungen liest oder Social Media nutzt: Armut, Wohnungsnot, Umweltkatastrophen, Kriege. Doch stimmt die Wahrnehmung, dass alles den Bach runter geht? Wie misst man überhaupt den Zustand der Welt? Oder liegt die beste aller möglichen Welten vielleicht doch noch vor uns?”. Verfügbar drei Jahre.. Es geht nicht nur um Symptome (“gut” oder “schlecht”), sondern zuvörderst um Mechanismen der real existierenden Medienökonomie, und wie sie mit unserem Gehirn zu spielen versucht. Weitgehend erfolgreich. Aber nicht zwangsläufig. Es ist veränderbar.

Darüber spricht Frau Urner auch hier: Wie politisch sind Gefühle, Maren Urner? – Die Neurowissenschaftlerin Maren Urner findet, man sollte mehr über Gefühle sprechen, auch in der Politik. Sie fordert ein Ministerium der Liebe und mehr konstruktiven Journalismus.”. Pfft. Das ist überhaupt nicht verfügbar, eine Wiederholung aus dem Vorjahr. Und also so, als wenn die Ministerpräsident*inn*en 3sat schon abgeschaltet hätten. Aber Sie können nachlesen, was Sie nicht hören und sehen können: “Gefühle sind die Grundlage unseres Handelns und Denkens, meint Maren Urner. Darum sollte sich die Politik viel stärker mit Emotionen beschäftigen. Mit Yves Bossart spricht sie unter anderem über guten Journalismus, gefühlsbetonte Politik und Klimaschutz. Maren Urner ist Neurowissenschaftlerin, Bestsellerautorin und Professorin für Medienpsychologie in Köln. 2016 hat sie das Online-Magazin ‘Perspective Daily’ gegründet, das erste deutschsprachige Online-Magazin für ‘Konstruktiven Journalismus’.” Wahlweise können Sie auch ihr Buch kaufen und lesen.

Mit dem “bonn institute” arbeitet Frau Urner zusammen. Hier begegnet uns auch der Kollege Beckedahl wieder. Eine Ansammlung kluger Köpfe? Sie sollten in der real existierenden Aufmerksamkeitsökonomie etwas mehr Lärm machen.

Über Martin Böttger:

Avatar-FotoMartin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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