Immer, wenn der Anführer der freien demokratischen Welt das zierliche Mündchen spitzt und seine neuesten politischen Erkenntnisse absondert, denke ich, sein Wortschwall kommt aus einem schlecht geschminkten Hühnerpupsloch: Gülle aus der Poperze – weltweit… Wir können riechen, wie der nordamerikanische Präsident den rassistischen Herrschaftsanspruch der weißen Elite, die „Wiedereroberung“ des Landes durchsetzt. Es stinkt nach Faschismus. Und wir stehen nicht mehr auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung, sondern festgetackert auf dem Boden dieser Gülle. Aber es sind ja nicht nur die Hühner: Auch Schweine, Kühe, Kartoffeln, Soldaten und Politiker sorgen für umweltschädliche Sauereien.
Tatsächlich verfinstern vor allem die Exkremente der Regierungsmitglieder den Horizont. In den öffentlich-rechtlichen, staatsnahen und kapitalfinanzierten, aber auch in den privaten Medien sowie in fast allen Kanzelreden: keine Analyse, keine Aufklärung, keine Kritik, keine Proteste, kein Aufzeigen von vernünftigen Alternativen. Wichtig ist nur die Verbreitung von Angst.
Und fast alle latschen mit, immer durch die Gülle. Wo man hinguckt: Erbärmliches Mitläufertum. Den „Kopf in die Gülle stecken“ heißt das Programm, und: wir lassen uns den Waffenhandel nicht verbieten.
Der Kanzler hat ein rassistisches Weltbild, und dazu gehört ein arisches Stadtbild. Für sein Gefolge scheint nur eins wichtig: Lieder müssen mitklatschbar sein, Essen kommt grundsätzlich vom Grill, und Sicherheit und Geld und Gülle sind des Deutschen Vaterland. Kein Wunder, dass die Armut einen enormen Aufschwung nimmt: Nichtmal über eine Finanzierung der Notverordnungen zum Schutz von Fleiß und Bescheidenheit und der Sondergesetze gegen Faulheit und Anmaßung konnte man sich einigen. Zur Finanzierung werden nun wahrscheinlich Regierung und Opposition zusammengelegt und die Ostzone als Manövergelände an Polen verpachtet. Der Kriegsminister ist ständig auf der Jagd nach Kanonenfutterkindern, der Innenminister ist ein Verfassungsfeind, der sich eigentlich selbst abschieben müsste, und der Außenminister rutscht auf einer von ZDF und ARD präparierten Güllespur zu jeder Konferenz, zu der er gar nicht eingeladen wurde, und wenn er redet, sagt er: 0000000000000000000 null. (Google-Übersetzung: Wir werden nicht nur unsere Gülle bis zum letzten Atemzug verteidigen, sondern auch die Gülle der Ukraine, denn sie ist der Prüfstein unserer Güllenhaftigkeit“.)
Carl v. Ossietzky schrieb im Juni 1920 in der Berliner Volks-Zeitung: Erst die Entmilitarisierung der Deutschen Denkungsart bedeutet die Demokratisierung des Deutschen Volkes!
Der Gegenentwurf :

Rund 50 Jahre nach „Als die Autos rückwärts fuhren“ und „Mäxchen oder wie ein Max entsteht“ besuchen wir Aberwitz: So nennt man in der Zukunft unseren heute noch so blauen Planeten. Dort ist es ziemlich ungemütlich geworden, viele Menschen flüchten und suchen ihr Glück in anderen Welten – und so wagt auch der elfjährige Mannomann Schnurz die gefährliche Überfahrt in einem kaum noch flugtüchtigen Raumschiff und landet schließlich auf Eintralien. Allein, ohne seine Eltern, fürchtet er, rasch wieder abgeschoben zu werden. Doch dann lernt er die gleichaltrige Melinda Malendi Gurkenhobel kennen, eine waschechte Eintralierin. Melinda erklärt ihm mit viel Fantasie und Wortwitz, wie es zugeht auf ihrem sympathischen „Twinkel“ draußen im Weltraum und worauf man dort achten muss. Aber kann sie ihm auch seine Ängste nehmen und ihn beschützen? Alles ist ganz anders als auf „Aberwitz“ … aber welche Welt ist hier eigentlich die verkehrte?
Dieser Beitrag ist eine Übernahme aus dem Blog des Autors, mit seiner freundlichen Genehmigung.

Schreibe einen Kommentar