Ist es die geringe Überraschung? Ist es schon Gewohnheit? Die “Databroker Files” von netzpolitik haben so gar keinen Wind in weitertragenden Medien entfacht. Ich erhalte werktäglich vom Kollegen Hilker/DIMBB eine Linkliste mit allen deutschsprachigen medienpolitischen Veröffentlichungen des Tages. Es sind täglich mehr als 50, kaum viel weniger als 100. Darin ist heute zu den Databroker-Files exakt ein einziger: “Sebastian Meineck zu Standortdaten als Risiko für Sicherheitsdienste”, gestern im DLF/@mediasres (Audio 6 min).
Meine einfache Erklärung: die meisten deutschen Onlinemedien, mindestens all die, die privaten Verlagskonzernen gehören, sind selbst Databroker. Wer eine ihrer Seiten aufruft, könnte sie glatt mit Pornoseiten verwechseln – weniger wegen der Bilder, als wegen der Popups, die mühselig entfernt werden müssen, um einen kompletten und konsistenten Text zu lesen. Besonders übel auf meinen täglichen Besuchslisten fallen mir die Verlagsgruppen Ippen (FR u.a.) und Funke (WAZ u.a.) auf, die längst auch billige KI zur Texterstellung einsetzen. Andere vermeide ich lieber ganz.
Sie verhalten sich zu dem Thema wie jede Mafia (“Mafia gibt es nicht.”). Kein Wort zu viel.
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