Wenn sie sich alleine reinstürzen wollen würden – ich würde nicht weinen. Das politische Problem ist, dass sie uns alle mitnehmen wollen. Viele von denen meinen ja sogar, dass ihr “Gott” es so will – wenn ihre eigene Überzeugungskraft nicht mehr ausreicht. Andere Menschen kennen oder auch nur verstehen – warum sich so viel Arbeit machen? Ist mann nicht beladen genug? Während “Die Anstalt” soeben dokumentiert hat, wie Deutschland bei der Nichterrichtung von Frauenhäusern internationale Verpflichtungen bricht (Frau Baerbock nennt das gerne “regelbasierte Ordnung”), kündigt die schwarz-grüne NRW-Landesregierung an, dass das noch nicht alles sein soll …

It’s the economy, stupid!

Tatsächlich machen sie in ihrem AfD-Ähnichkeitswettbewerb alles noch schlimmer. DIW-Boss Marcel Fratzscher/Blätter erklärt es, wie ich es nicht besser könnte: Kein Aufschwung ohne Einwanderung – Nach den Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg muss man eines feststellen: Die Übernahme von AfD-Positionen in Fragen von Migration und Zuwanderung führte mitnichten dazu, dass Wählerinnen und Wähler CDU, SPD, Grüne oder das BSW anstelle der AfD wählten. Wer geschlossene Grenzen und die Ausweisung von hier mitunter seit Jahrzehnten Lebenden wünscht und Migration als das größte Problem des Landes sieht, wählte das Original. Das Ergebnis: Nun verfügt die AfD in zwei der drei Landtage über eine Sperrminorität und wird ihre Macht genüsslich gegen das parlamentarische System und die demokratische Verfasstheit ausspielen.”

Tatsache ist: die grösste Weltmacht des Planeten ist überhaupt nur durch Migration entstanden, inkl. seinerzeit begangenen Völkermorden. Die aufstrebende zweitgrösste Weltmacht China hat sich mit ihrer jahrzehntelangen Ein-Kind-Politik selbst ein Bein gestellt. Der Autoritarismus und die Volkserziehung als Falle. Japan ähnlich. Südkorea ähnlich. Europa ähnlich. Sie fürchten den Abstieg und schliessen sich ab. Und beschleunigen ihn damit selbst. Auch die Trump-USA werden das tun.

Ginge es im globalen Machtkampf zu, wie in einem friedlichen Wettstreit, wäre das ein historischer Moment für Indien, “die grösste Demokratie der Welt”. Das dortige hindufaschistische Regime von Narendra Modi bekämpft jedoch ebenfalls den eigentlichen Reichtum des Landes, die Vielfalt und Verschiedenheit seiner Menschen und Kulturen.

Heute erfuhr ich von einem indischen Politiker, von dem ich in meinem reichen politischen Leben noch nie was gehört oder gelesen habe. Es ist nicht nur meine persönliche Unwissenheit, sondern ein Indiz für die Vernagelung deutscher Medienöffentlichkeit. Kris Manjapra/Jacobin: Indiens Pionier des postkolonialen Marxismus – M. N. Roy war Internationalist, Revolutionär und ein Gegner des eurozentrischen Marxismus. Seine Ideen über den postkolonialen Staat sind bis heute hochaktuell geblieben.”

Indien hätte das Potenzial alle zu überholen. Wenn nicht Atomkriege oder die Klimakatastrophe – oder beide – dazwischenkommen. Von beiden könnte es selbst betroffen sein, wie vom apokalyptischen Faschismus, der diese Katastrophen anstrebt und beschleunigt.

The winner is, wer ihn am erfolgreichsten bekämpft.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net