Schlechte Nachrichten von guten Journalisten – Zumach morgen 21 h auf Phönix

Wolfgang Pomrehns letzte Texte bei telepolis sind vom Januar. Er wird wissen warum. Ich kann es nur vermuten. Die Energie- und Klima-Wochenschau, die er regelmässig, im Wechsel mit Jutta Blume, lieferte, ist ganz verschwunden. Eine unverwechselbare Basisinformation und ein damaliges Alleinstellungsmerkmal dieses weitgehend vom Verlag aus dem Netz gelöschten Online-Magazins. Der jetzige Chefredakteur schmilzt nun die Leser*innen-Kommentare nach dem Vorbild des Spiegel u.a. ein. Ich bin noch nicht mal mehr sauer, weil ich die sowieso nie gelesen habe. Und Wolfgang Pomrehn gibts jetzt nur noch hier:

In der Jungen Welt: Metalle: Ringen um Ressourcen – Weltweit entbrennt ein Konkurrenzkampf um die für Zukunftstechnologien unentbehrlichen seltenen Erden und Rohstoffe wie Lithium”. Dort verschwindet es leider auch in einigen Tagen in einem Paywallarchiv. So wird auch von Linksradikalen der Informationsfreiheit Stress gemacht.

Von Martin Holland/heise gibt es eine für mich lebenswichtige Nachricht aus der Wissenschaft: Modell soll Hitzesommer in Europa drei Jahre im Voraus vorhersagen können – Anhand der Erwärmung des Nordatlantik lassen sich Hitzesommer in Europa bis zu drei Jahre im Voraus vorhersagen. Dieses Jahr wäre es auch wieder so weit.” Denn jetzt nur mal so ganz unter uns: wenn ich eines “natürlichen” Todes sterben sollte, dann wird es in meinem Fall so ein Hitzesommer sein.

Drücken Sie also uns allen die Daumen, dass das nach dieser Frühjahrsdürre mal wieder eine falsche Vorhersage ist.

Und dann noch der gute Misik

Seit 33 Jahren schreibt der Gute seine taz-Kolumne. Das ist tapfer. Denn gerecht entlohnt wird das nicht. Z.B. das: Österreich und die Rechten: Eine Frage der Tonalität – Wie gräbt man der verrückten Rechten am besten das Wasser ab? Die österreichische Dreierkoalition versucht es mit einem neuen Weg.” Seine Eindrücke von “seiner” Bundesregierung bestätigt mir ein regelmässig zwischen Beuel und Wien pendelnder Freund, der hierzulande mal Boulevardjournalist war, in der Zeit, in der dort noch Milch und Honig flossen. Heute ist diese Art Druckwerk dem Untergang geweiht. Aber ich schweife ab.

Eine Bemerkung von Misik möchte ich hervorheben: “Schließlich handelt ein Gutteil der Filme und der Literatur österreichischer Art davon, dass das Land vornehmlich von Idioten, Fieslingen und boshaften Opportunisten bewohnt wird.” Yessir! Und darum sind die Filme so gut (und die deutschen so feige).

Zumach in der Glotze

Morgen Abend 21 h ist Extradienst-Autor Andreas Zumach Teilnehmer in der Phönix-Runde: “Ukraine-Treffen in der Türkei – neue Hoffnung für den Frieden?”. Dieses kaum gesehene Gesprächsangebot ist eins der letzten – meistens – diskursiven Angebote im German Television. Kein Drehbuch mit Rollenspiel wie im Talkshowtrash, und mitunter ein regelrechter Austausch von Argumenten. Wo gibt es sowas noch zu sehen?

Über Martin Böttger:

Avatar-FotoMartin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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