Beueler-Extradienst

Meldungen & Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Kolumbien (Seite 2 von 3)

Kompromissfried ist undeutsch

Siegfried ist ein weitverbreiteter deutscher Männervoname. Obwohl: seit den 60er Jahren eher kaum noch. Manche Eltern hatten aus seiner Geschichte gelernt. Kompromissfried aber wurde noch nie ein Kind genannt. Schade eigentlich. Nach Meinung von Peter Wahl “Kompromissfrieden oder Siegfrieden?” ist ersterer schon deswegen vorzuziehen, weil er realistischer zu erreichen ist, und vor allem mit weniger Todesopfern verbunden wäre. Weiterlesen

Damit die Würde zur Gewohnheit wird, carajo!

Das progressive Bündnis Historischer Pakt und seine Strahlkraft in Kolumbien

Die Linksallianz Pacto Histórico (Historischer Pakt) ist das neue politische Phänomen in Kolumbien. Sie besteht seit Februar 2021 und ist ein Bündnis politischer, sozialer und Gemeindeorganisationen, die einen „realen, profunden und authentischen“ politischen Wandel anstreben, also eine Zukunft mit Frieden, Demokratie und sozialer Gerechtigkeit. Die Diversität und Vielfalt Kolumbiens wird ausdrücklich als Reichtum verstanden, die Mitstreiter*innen des Pacto sind zu einem erheblichen Teil im Spektrum der sozialen Bewegungen verwurzelt. Weiterlesen

Halt!, Ambivalenz und Not

Karfreitag, drei Texte zum Krieg, einer zu Medien, alle von Not. Reinhard Olschanski kommentiert in “Unterwasserkampf” den Verlust des russischen Marineflaggschiffs “Moskva”. Mir kam der Pott in den TV-Bildnern für ein Flaggschiff ein bisschen klein und mickrig vor – aber ich gestehe: fachlich bin ich da ahnungslos. Von Schreiben dagegen versteh’ ich was. Und in der Hinsicht wickelt mich eine Autorin namens Hanna Lakomy schon länger um den Finger. Weiterlesen

Was bleibt von den Protesten?

von Stefan Peters
Kolumbien nach Monaten politischer Auseinandersetzungen

Im Frühjahr 2021 erlebte Kolumbien die heftigsten sozialen Kämpfe seit Jahrzehnten. Das Land war in Aufruhr. Was am 28. April mit einem Generalstreik begann, mündete in monatelangen Mobilisierungen. Millionen von Kolumbianer*innen gingen trotz der grassierenden Corona-Pandemie gegen die Regierungspolitik auf die Straße. Täglich kam es zu massiven Protesten, Auseinandersetzungen und massiver Repression seitens der kolumbianischen Sicherheitskräfte. Weiterlesen

Mit dem Fahrrad der Armut entkommen

von Gert Eisenbürger
Die Hintergründe der Erfolge der kolumbianischen und ecuadorianischen Radprofis

Am heutigen 26. Juni beginnt die diesjährige Tour de France, die bedeutendste Radrundfahrt der Welt. Auch wenn diesmal keine Südamerikaner zu dem Top-Favoriten zählen (als solche gelten die beiden Slowenen Tadej Pogacar und Primoz Roglic) waren und sind die Erfolge der Fahrer aus Kolumbien und Ecuador in den letzten Jahren beeindruckend: 2019 gewann mit Egan Bernal erstmals ein kolumbianischer Sportler die Tour de France. Bereits 2014 hatte Nairo Quintana Rojas aus Kolumbien den Giro d’Italia und 2016 die Vuelta a España gewonnen, die beiden nach der Tour de France renommiertesten Etappenrennen. Den Giro d’Italia 2019 gewann der Ecuadorianer Richard Carapaz, der in diesem Jahr bei der Tour de Suisse siegte und auch bei der Tour de France dabei sein wird. Weiterlesen

Der Frittenkrieg

von Gaby Küppers
Kolumbien und die EU auf dem Schlachtfeld der WTO

Der Frittenkrieg begann in Kolumbien weit vor der heftigen Rezession des Kartoffelabsatzes infolge der Corona-Pandemie und noch viel früher als die tödliche Repression, mit der die kolumbianischen Sicherheitskräfte in diesen Tagen auf massive Proteste aus der Bevölkerung antworten. Es ist ein von langer Hand geplanter Krieg, der mit starkem Geschütz geführt wird. Mit juristischem Geschütz, in Stellung gebracht vor der Welthandelsorganisation WTO. Genau genommen geht es nicht einmal um die Kartoffeln, sondern um Absatzmärkte. Das wiederum ist bei Kriegen fast immer der Fall. Weiterlesen

Nationaler Streik in Kolumbien

von Pedro Santana Rodríguez
Ein breites Plädoyer für eine würdige Zukunft – Der nationale Streik und die politische Konjunktur in Kolumbien

Was ist in Kolumbien derzeit eigentlich los? Seit Ende April gehen dort nicht nur in den Städten, sondern auch in den Landgemeinden die Menschen massenhaft auf die Straße. Bei den bunten, sehr kreativen und überwiegend friedlichen Protesten drückte die Bevölkerung anfangs vor allem ihren Unmut über eine geplante Steuerreform aus, die den Mittelstand und die Armen besonders hart getroffen hätte. Obwohl der Druck der Straße die Regierung schließlich dazu zwang, diese Gesetzesinitiative zurückzuziehen, gingen die Proteste weiter. Weiterlesen

Tränen auf dem Fußballfeld

von Gert Eisenbürger
Aus guten Grund: Südamerika-Meisterschaft 2021 wird nicht in Kolumbien stattfinden

Tränen sind auf dem Fußballfeld nichts Besonderes. Wenn ein Endspiel verloren geht, wenn das eigene Team absteigt oder den Aufstieg verpasst, beginnen gestandene Fußballspieler, häufiger auch mal zu weinen. Auch bei einem Spiel der Gruppenphase der Copa Liberadores (Südamerikapokal, vergleichbar der europäischen Champions-League) zwischen dem argentinischen Vertreter River Plate Buenos Aires und dem kolumbianischen Club Atlético Juniors am 12. Mai in Barranqiulla, wo die Atlético Juniors zuhause sind, flossen zahlreiche Tränen. Allerdings weinten die Spieler beider Teams, und das schon während des Spiels. Für die feuchten Augen waren auch keine fußballerischen Gründe verantwortlich, sondern das Tränengas, das kolumbianische Sicherheitskräfte gegen Demonstrant*innen außerhalb des Stadions einsetzten und das durch den Wind in die Arena getragen wurde. Weiterlesen

Unentbehrlich, aber übersehen

von Bettina Reis
Kolumbien: Pandemie, Hunger und die prekäre Situation der Hausarbeiterinnen

Während der Covid-19-Pandemie ist die soziale Ungleichheit wie unter einem Brennglas deutlicher sichtbar geworden, hat sich durch die monatelange Krise aber auch drastisch verstärkt. Hieß es früher: „Wer arm ist, muss früher sterben“, so änderte sich diese Faustregel durch die Pandemie geringfügig: „Wer arm ist, muss eher sterben“ heißt es jetzt, weil das Risiko, an Covid-19 zu sterben, für Wohlhabende und Reiche sehr viel niedriger ist. Dies vertritt der Armutsforscher Christoph Butterwegge in Bezug auf Deutschland. Seine Aussage gilt in gleicher Weise für Kolumbien, allerdings sind dort die sozialen Verwerfungen, von der Corona-Krise verstärkt, noch viel deutlicher ausgeprägt. Ein gutes Beispiel dafür ist die Situation von Frauen, die in Privathaushalten als Sorgearbeiterinnen beschäftigt sind. Weiterlesen

Heldin in weißer Uniform

von Paula Andrea Lainez Soto (Übersetzung: Bettina Reis)
Kolumbien: Erfahrungen einer ambulanten Pflegekraft in Medellín

Die Corona-Pandemie hat den Blick dafür geschärft, dass die Arbeit des Gesundheits- und Pflegepersonals für unsere Gesellschaften überlebenswichtig ist. Diesen Sorgearbeiter*innen wurde viel applaudiert, manchmal eine kleine Prämie zugestanden und für irgendwann später eine bessere Bezahlung versprochen. Zwischen der moralischen und der materiellen Anerkennung ihrer Arbeit liegen meist Welten. 156 Jahre müsste eine Pflegekraft arbeiten, um das Jahresgehalt eines DAX-Managers zu verdienen, hat Oxfam kürzlich errechnet. In Kolumbien ist die Situation des medizinischen und des Pflegepersonals sicherlich noch schlechter als bei uns. Unsere Autorin beschreibt ihre ernüchternden Arbeitserfahrungen bei einem Pflegedienst in Medellín. Weiterlesen

Kein Denkmal für die Stechmücke

von Bert Hoffmann
Wie Epidemien die politische Entwicklung der Karibik prägten – und warum wir so wenig davon wissen

Die Geschichte der Karibik, wie wir sie kennen, erzählt von Kolonialismus und Widerstand, Sklaverei und Aufständen, Politikern und Generälen, Krisen und Klassen – nicht von Viren und Epidemien. Eine Ausnahme: die Eroberung Amerikas und die Ausrottung der Eingeborenen durch die Seuchen, die die Spanier einschleppten. Aber ansonsten galten Krankheiten als das trockene Fach der Medizinhistoriker.
Es bedurfte der Corona-Krise, damit ich jene Bücher ökologischer Geschichtsschreibung auf den Lesestapel holte, die Viren und Moskitos ihre volle Bedeutung für die politische Entwicklung Amerikas und der Karibik geben. Weiterlesen

…und dann kam Corona

von Adam Isacson
Zum Verhältnis von Militär und Zivilgesellschaft in Lateinamerika

Die Beziehung von Militär und Zivilgesellschaft ist in Lateinamerika schon immer kompliziert gewesen. Fast überall hat das ernsthafte Auswirkungen auf die Menschenrechtslage. Nach den Militärdiktaturen der 1960er- bis 1980er-Jahre gab es in der Region entscheidende Fortschritte in Richtung Demokratie und Freiheit. Dieser Prozess hat sich in den letzten Jahren jedoch schon zunehmend verlangsamt, besonders im Jahr 2019 gab es Rückschläge – und dann kam Corona. Weiterlesen

Corona in schwachen, bedürftigen Ländern

Globaler UNO-Plan – 38 Länder im Fokus – Zur Finanzierung 2,2 Milliarden US-Dollar “frisches Geld” benötigt – Unklar, ob UNO Forderung der Hochkommissarin für Menschenrechte nach Aufhebung von Wirtschaftssanktionen gegen Iran, Kuba, Venezuela und Simbabwe unterstützt
Mit einem am Mittwochnachmittag in Genf und New York vorgestellten „Globalen humanitären Plan“ zur Reaktion auf die COVID-19 Pandemie will die UNO besonders gefährdete Länder und Bevölkerungen bei der Bekämpfung des Corona-Virus unterstützen. Der Plan identifiziert insgesamt 38 Staaten, für die jeweils mindestens zwei von vier nachfolgenden Kriterien gelten: Weiterlesen

Venezuela

von Informationsstelle Lateinamerika
Der Sturz des venezolanischen Chavismus wäre für die lateinamerikanische Linke schlimmer als der Zusammenbruch der Sowjetunion, meint der uruguayische Autor Raúl Zibechi. Zweifellos würde sich die Krise vieler linker Bewegungen, bei weitem nicht nur solcher, die noch immer in Nibelungentreue an ihre Unterstützung für das Maduro-Regime festhalten, weiter vertiefen. Aber was kann aktuell in Venezuela überhaupt noch schlimmer werden? Weiterlesen

Guerilla und Zivilgesellschaft

von Michael Paetau
Kolumbien: Wiedereingliederung der FARC-Guerilla in die Gesellschaft?

Im Rah­men der Bon­ner Frieden­stage, die vom 30.8. bis zum 28.9.2019 stat­tfind­en, laden COLPAZ und WISSENSKULTUREN zu ein­er weiteren Vor­tragsver­anstal­tung im Rahmen unserer Kolumbien-Reihe ein. Der Vortrag befasst sich mit der Frage der Wiedere­ingliederung von ehe­ma­li­gen Kom­bat­an­ten der FARC-Gueril­la in das gesellschaftliche Leben Kolumbiens.
Ref­er­ent: Andreas Glück­er, Bonn am Mittwoch, den 18. Sep­tem­ber 2019, 18:30 — 20:30 Uhr, im IFZ-Bonn, Quan­tiusstraße 8. Weiterlesen

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