Reichtum, das haben wir gelernt seit es den Kapitalismus gibt, bedeutet waaahnsinnig viel Verantwortung. Im Fußball hat sich mittlerweile so viel Verantwortung angesammelt, dass sein Geschehen nicht mehr so ausschliesslich sportlichen Zufällen ausgesetzt sein darf. Es gibt Städte in Europa, in denen der Fußball schon der größte Arbeitgeber ist; andere könnten jederzeit von den Clubbesitzern komplett gekauft werden, weil sie aufgrund ihrer Überschuldung in Geld ausgedrückt nichts mehr wert sind.

Darum hier der Vorschlag, um in Zukunft Ruin und Verzweiflung zu vermeiden. Und den Fußball, nicht in der Champions-League, aber ausserhalb von ihr, wieder spannend zu machen.
Statt einer willkürlichen Auslosung von Gruppen und Spielpaarungen wird folgendes festgesetzt:
Das Viertelfinale der Champions-League setzt sich in Zukunft immer aus den ersten 7 der Deloitte-Money-League zusammen. Der 8. StARTErplatz wird im bisherigen Champions-League-System ausgespielt. Das wäre doch echt mal aufregend, wer diesen 8. Platz erkämpft.

In einem zweiten Schritt wird nach 2 Jahren das System erweitert:
die ersten 15 der Deloitte-Money-League werden für das Achtelfinale gesetzt; der 16. StARTErplatz wird im bisherigen Champions-League-System ausgespielt. 16 könnten eigentlich statt KO-System dann direkt jeder gegen jeden in der Euro-Super-League spielen, Rummenigges Träume würden wahr.

Mannschaften, die die Champions-League-Qualifikation erreichen, werden von der Teilnahme an ihren nationalen Wettbewerben befreit. So werden die auch wieder spannend. Die Spieler werden weniger belastet, verletzen sich weniger, es werden also viel weniger Werte vernichtet, viel mehr Planungssicherheit, und damit Sicherheit der tausenden von Arbeitsplätze im Fußballbusiness.

Die Eintrittspreise in den nationalen Wettbewerben müssten gesenkt werden, statt Wurstfabriken liefern wieder richtige Metzger die Bratwürste, lokale Gastronomen werden zum Bierausschank eingeladen.
Denn das Big Business der Großsponsoren hat sein Interesse am nationalen Fußball verloren, es steht Schlange bei den ganzen Super-Super-Super-Leagues, die auch das TV-Programm durchgehend füllen, bis es überläuft.
Vielleicht bekämen wir dann unseren Fußball zurück?

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net