Uli Hoeness hat die Aufmerksamkeit erhöht. Seine Unkenntnis der Bedeutung des Torverhältnisses, unter der wir 1978 (in dieser Saison war ich beim Auswärts-1:1 im Müngersdorfer Stadion) und 1984 (in dieser Saison war ich bei 2:0 gegen den späteren Meister am Bökelberg) sehr gelitten haben, ist bereits Gegenstand gewollt lustiger Moderationen. Heute also ein 3:1 in Bremen. Vorletzte Saison schrieb ich noch “Werder ist leider kein Massstab”. Das ist dieses Mal anders. Aber Schwächen blieben allzu klar sichtbar.
Darum beharre ich darauf, zunächst die Punkte gegen den Abstieg zu zählen. 17 fehlen noch. Es muss irre zugehen, wenn das noch ein ernstes Problem werden sollte, aber alles schon mal dagewesen. Allein das heutige Gegentor: Nuri Sahin mag sprint- und konditionsschwach sein, aber seine Schusstechnik ist berühmt. Ihm an der Strafraumgrenze mit Ball 10 Meter Platz zu lassen ist definitiv gefährlicher als ein gegnerischer Elfmeter. Das einzige, was mich beruhigen konnte war, dass Führungsspieler Yann Sommer danach einen Wutausbruch hatte, der keinem seiner Mitspieler entgangen sein kann.
Die Qualitäten unserer Neuerwerbung Plea sind spätestens heute bei allen noch kommenden Gegnern angekommen. Seine Verletzungsgefahr wird steigen. Und wenn nicht, wird er sicher zügig ein Angebot vom Fußballkonzern aus dem süddeutschen Raum bekommen – allein schon, damit die mal wieder Zweiter werden können. Dann wird Max Eberl gewiss wieder einen lukrativen Deal abschliessen.
Pleas 3:0 (60% seiner Torschüsse waren drin) war ein schöner Anblick, an dem fast die ganze Mannschaft beteiligt war. Ein meisterhafter Spielzug. Wenn das zum Charakteristikum werden sollte, und die Mannschaft endlich eine Spielweise erarbeitet, die das Nervenkostüm von Yann Sommer erfolgreicher schont, beginnen wir zu träumen.
Bezeichnend: der Spielbericht der grossartigen Blogkollegen von seitenwahl.de war heute schneller fertig, als der von dem fetten Dickschiff Spiegel-online.
Und beachten Sie: Raffael und Kramer sassen auf der Bank und kamen nicht zum Einsatz. Im Kader für heute fanden keinen Platz: Mamadou Doucouré, Keanan Bennets, Laszlo Benes, Michael Cuisance, Torben Müsel, Julio Villalba. Die müssen träumen, und geben uns dazu weiteren Anlass.
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