Juwel “Sport inside”
Wenn Sie besser verstehen wollen, worum es bei den Kämpfen in Business-Logen und auf den Stehplätzen der Fußballstadien geht, kommen Sie um “Sport inside” (WDR) nicht herum. Der Sender hält die Redaktion kurz und versenkt ihre Arbeit um 23 h, auf dass sie unbemerkt bleibe, und nicht unnötig Ärger mit Geschäftspartnern verursacht. Das klappt super. Gestern sollen nur 30.000 zugeguckt haben.
Sie verpassten Reportagen über den Kampf gegen rechte Hooligans, gegen die Eventisierung des Fußballs durch sein Business, sowie wohin die führen kann: ungefähr dahin, wo heute das Profiboxen ist, in der organisierten internationalen Kriminalität.
Markus Schmidt, ein alter Bekannter aus dem WDR-Studio Bonn zu Hauptstadtzeiten, langjähriger Auslandskorrespondent in New York und Brüssel, zeitweise Mitglied der Monitor-Redaktion, ist jetzt als Redakteur bei Sport inside angekommen. Das ist ehrenvoll, und im Sender “ganz unten”, wenn wir bedenken, wie der Sender die Arbeit dieser Redaktion geringschätzt. Schmidt verantwortete gestern (und musste sogar Texte mit einsprechen) den Beitrag über rechte Hooligans. Alles so weit sauber gearbeitet. Einige Aussagen des Beitrages liessen sich radikalisieren. Sowohl die Mehrheit der Fans als auch der Ultras sind nicht rechts sondern links. Insbesondere solche Vereine (und die DFL) haben Probleme mit den Rechtsradikalen, für die “Rechts und Links irgendwie das Gleiche” ist. Sie müssen sich, ganz wie in der “grossen Politik” aber entscheiden, auf welche Seite sie sich schlagen: Menschenfreunde oder Menschenfeinde? Wer die linken Ultras loswerden will, bekommt die Nazimacht in seinem Stadion. Manchmal ist es so “einfach”.
Der Beitrag von Fernsehpreisträger Tom Theunissen verdeutlicht das aus der Warte eines Fan-Sprechers von Union Berlin. Unions Image ist ungefähr eins vom “FC St. Pauli des Ostens”. Die Fans waren schon in der DDR widerständig, und sind zu Recht bis heute stolz darauf – weil sie es geblieben sind. Ohne solche Leute wären beide tot: Fußball und Demokratie.
Letzte Kommentare