“Gemeinsam legen wir fest, welche Angebote wir wollen, dann bauen wir die Infrastruktur, mit der diese Angebote möglich werden.”
Ich weiss ja, wers gesagt hat (hier ab Minute 6), wirklich ernstzunehmen ist es also nicht. Bei der ersten Person Plural muss ich mich mitgemeint fühlen. Und damit es hinterher nicht heisst, warum hasse nix jesach’, hier also was ich als Teil des “Wir” will:
1. 20-Minuten-Taktverkehr im Nahverkehr zwischen Köln und Bonn (3 Züge in der Stunde linksrheinisch gibt es schon, sie fahren aber nicht im Takt), und zwar auf beiden Rheinseiten.
2. 20-Minuten-Taktverkehr im Fernverkehr linksrheinisch, gab es schon, bevor die milliardenteure ICE-Strecke Köln-Frankfurt fertig wurde.
3. Das funktioniert bisher nicht, weil sich Nah- und Fernverkehr (letzterer mit ständigen Fahrplanverspätungen) in die Quere kommen, und so ebenfalls ständige Verspätungen im Nahverkehr produzieren. Mitproduzent ist ausserdem der Güterverkehr (wesentlich lauter, auch nachts, vorwiegend rechtsrheinisch), der europarechtlich Vorfahrt geniesst. Dann baut mal die Infrastruktur, die all das vermeidet.
4. Wenn Ihr dafür die Neubauten abreissen müsst, von denen der Bonner Hauptbahnhof zugemauert wurde – bitte schön, meinen Segen habt ihr dafür.
5. Wird erst fertig, wenn ich tot bin, wird aber schon seit über 10 Jahren gebraucht: Bau einer Rheinuferbahn rechtsrheinisch (parallel zur 16 linksrheinisch), die die Pendlerdörfer zwischen Beuel und Köln erschliesst. Dafür ist nach meiner Kenntnis der Neubau einer Siegbrücke erforderlich, weil die gegenwärtige Brücke eine Bahn statisch nicht tragen kann. Wer die bloss geplant hat?

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net