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Der Scholz-o-mat von gestern

Doof ist er nicht. Aber auch noch nie seriös gewesen. Und weil er das genau weiss, versucht er um so krampfiger seriös zu wirken. Immerhin hat er mal gelernt, was Dialektik ist. Das hat ihm sicher genützt. Die beste Würdigung seines Lebens und Werks der letzten Zeit habe ich gestern bei Wolfgang Storz/bruchstuecke gefunden. Der hat aufgrund seiner eigenen Biografie gute Quellen. Ich kann alles, was ich aus eigener Wahrnehmung kenne, bei Storz bestätigen. Er ist nicht unfair. Es ist am Ende eine Frage des eigenen Standpunkts. Meiner ist näher bei Storz als bei Scholz.
Ein schönes Beispiel, mit welch weitem Rückstand hinter der Zukunft der Sozialdemokrat Olaf mitsamt seiner Partei hinterherläuft, markiert der Wiener Kilian Jörg im telepolis-Interview mit Dominik Irtenkauf. Angenommen, Olaf würde das überhaupt lesen, würde er zunehmend grinsend und kopfschüttelnd davorsitzen, und es mir mit einem mitleidigen Schulterklopfen und “sowas brauch’ ich jetzt überhaupt nicht” zurückreichen.
Ich dagegen bin überzeugt, dass das, was Jörg da ausführte, die Zukunft ist. Die Frage ist nur: wie langsam oder schnell kommt sie? Die Antwort darauf ist Politik. Und das ist die Differenz zwischen Olaf und mir. Ich bin als Ü60er ungeduldig, meine Zeit wird knapper. Er dagegen zählt selbst zu den Bremsern, ihm gefällt sein Sozialdemokraten-Leben so, wie es ist.
Ob jetzt was von dieser Zukunft im Grünen-Grundatzprogramm-Entwurf steht – Grundsatzprogramme sollen ja eigentlich auch mit grossen Linien in eine erwünschte Zukunft denken – das weiss ich nicht. Ich bin noch unentschlossen, ob und wann ich es lesen will.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net

Ein Kommentar

  1. Joachim Petrick

    Olaf Scholz *1958, Kind der Zeit, wie sie in David Graebers Buch steht „Schulden“, Klett Gotta Verlag 2012. Darin geht es statt realer Ziele in Politik, Wirtschaft um Erwartungen, wenn die nicht eintreten, um neue Erwartung, bei asymmetrischer Demobilisierung politischer Debatten? .Seit RAF Komplex 1970-77 geht es neben konkreten Straftaten gegen Legalitätsprinzip vorzugsweise, Absichten auf Straftaten zu ermitteln, verstärkt durch Krieg gegen internationalen Terrorismus nach Nine Eleven01 Beispiel sog „Gefährder“, Quantitatives Easing Programm Notenbank mit Kapitalflut, außerhalb eigenem Wirtschaftsraum, Turbulenzen, Arbeitsmigration auszulösen. August.1971 beendet Nixon nach Turbulenzen mit hoher Wall Street Aktienkurs Volatilität mit Dekret, Dollarbindung an Gold Unze 35 $, suspendiert Bretton Wood Abkommen 1944, beschließt Wechselkurs Freigabe, macht aus Fiat-, Kreditgeld, das FED aus dem Nichts schöpft, Banken, Versicherungen verleiht, Vietnamkriegskosten durch Dollarsenkung zu entschulden. Damit verliert FED Zweck seiner Gründung und Unabhängigkeit, wird Teil militärisch-industriellen US Komplex. Da aber Gas-, Öl-, Goldkontrakte selbst im Ostblock weiter in $ abgerechnet werden, Öl-, Gas-, Goldpreis nach OPEC Beschluss 1973 explodiert, $ Kaufkraft global an 800 US Militärstützpunkten unterwegs ist, schwillt „Petrodollar“ Menge überall als Zweitwährung an, löst unter Ostblock Ländern Verschuldung in $ aus, baut sich zum Defizit Tsunami auf, der infolge Gas-, Öl-Preis Absturz trotz Golfkrieg August 1991 Staatssozialistisches System Dezember 1991 mit UdSSR Implosion wegspült. Wollen Olaf Scholz, Gerhard Schröder von UdSSR Implosion posttraumatisch beherrscht, in global errichtet Monetären Wagenburg wie im Auge des Orkans vagabundierenden Finanzkapitals deutsche Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Medien mucksmäuschenstill verortet,überwintern? Sehen sich Scholz, Schröder insofern selbstermächtigt als Offiziere im besonderen Einsatz (OibE) für SPD

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