Mit meinem Fraund, Nachbarn und ehemaligen DLF-Mitarbeiter Michael Kleff und etlichen weiteren Freund*inn*en bin ich immer wieder in Diskussion über die Religionsverkündigungen der Kirchen/Religionen in öffentlich-rechtlichen Sendern. Es ist in der Tat anachronistisch, dass die Kirchen nicht nur gesetzlich fixierte Sitze in den Aufsichtsgremien haben, sondern sogar eigene Sendeplätze, die sie selbst redaktionell verantworten. Doch es gibt eine hübsche Dialektik.
Mindestens genau so in der Kritik bei meinen Freund*inn*en und mir ist der religiöse Überschuss in den von den Sendern selbstgemachten Programmen. Es geht mir oft so auf den Zeiger, dass ich nach dem Aufwachen zunächst die neuesten Neuigkeiten vom Bett aus hörend, exakt dann den Weg zum Aufstehen und ins Bad finde, wenn mal wieder 20-60 Minuten Religion folgen. Doch jetzt, beim ungemütlichen Wetter draussen, und weil die Pandemie so wenige Motive zum Aufstehen anbietet, blieb ich doch öfter mal liegen, und machte folgende Entdeckung.
So, wie Sie in diesem Blog viel Kritisches über die Grünen finden, weil viele Autor*inn*en über die halt am meisten wissen, so hat es sich auch beim DLF-Magazin “Tag für Tag” (werktags 9.35 h) entwickelt. Die Kritik an der kirchlichen Praxis ist so wohlinformiert, differenziert dargestellt, und damit besonders hart und wirkungsvoll. “Tag für Tag” ist keine Verkündigungssendung, sondern ein journalistisch gestaltetes Religionsmagazin. Wenn Sie ungläubig sind wie ich, erfahren Sie dort doch Interessantes und Relevantes, was in den diversen Kirchen- und Religionsapparaten los ist. Klar, das meiste ist nicht schön, was mann und mehr noch frau dabei sieht.
Eindrücke vermittelt die Trefferliste in diesem Blog zur Autorin Christiane Florin, hier ergänzend zur ebenso schlechten Performance der Evangelen (eine eigene journalistische Kunst ist, eine Betroffene so zum öffentlichen Sprechen zu bringen). Und der entscheidende Tropfen, der das Fass Kirchenaustritt zum Überlaufen bringt, falls Sie darüber gegenwärtig nachdenken, das sollte dieser sein.
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