Wie – keineswegs “alles” – in Afghanistan “anfing” / Wundersame Bahn LXXI in Mexiko / Fanfussball
Telepolis ist zwar kreativ und thematisch leider schmaler geworden in seiner gegenwärtigen Post-Rötzer-Phase. Aber heute hatten sie eine wahrlich gute Idee. Sie dokumentieren die Einbringungsreden der Herren Gerhard Schröder (SPD) und Joseph Fischer (Grüne) zum Afghanistan-Einsatz 2001. Das ist Aufklärung und Lesehilfe zugleich. Letzteres für den Trash, der hierzulande jetzt, 20 Jahre später, dazu verbreitet wird.
Kein Trash ist der ergänzende Kommentar von Martin Müller. der durch gutes Kopfrechnen bilanziert, wer in Afghanistan “gewonnen” und “verloren” hat (Letzteres war in den meisten Fällen das Leben). It’s the economy, stupid! Und übertrifft noch die schlimmsten Befürchtungen, die ich hier als Kommentierung zu Leser Andreas Obersteller formuliert habe.
Wundersame Bahn in Mexiko
Die zahlreichen Leser*innen der Wundersame-Bahn-Serie wissen, dass ich ein Freund nicht nur des Bahnfahrens sondern auch des Bahnbaus bin. Darum konnte ich mich schon der Kritik an der chinesischen Eisenbahnstrecke nach Tibet, ingenieurtechnisch eine Art Weltwunder, nie anschliessen. So kann ich auch an der Strategie des mexikanischen Präsidenten, sein Land mittels Eisenbahnen zu modernisieren, zunächst nichts Schlechtes erkennen. Dass sich deutsche Bahnunternehmen, genervt durch die Stuttgart21-Konflikte, darum in mexikanische Büsche schlagen, um kostengünstig und konfliktarm abzusahnen, sieht ihnen ähnlich. So kennen wir sie. Aber warum sollten Indigene in Mexiko weniger Bürger*innen*rechte haben, als Stuttgarter Wutbürger? Da sind meine Sympathien klar.
Fanfussball
Die Idee ist viel weiter fortgeschritten als ich zu träumen wagte. Maurice Lötzsch/Jungle World berichtet über die ersten Europacup-Wettbewerbe fangeführter Fussballvereine. Super, Leute! Wo gibts die Bratwurst?
Zum Besserfühlen
Lesen Sie bitte die kurze Abhandlung von Andreas v. Westphalen/telepolis: Einander wieder begegnen. Was er aus der Wissenschaft referiert, kann ich aus meiner Beueler Alltagspraxis bestätigen. In den diversen Lockdowns habe ich die Gaststätten und Geschäfte als Kunde durchgefüttert, die ich nicht vermissen möchte. Ich geniesse die Fusswege dorthin, und die Sympathie, die mir entgegengebracht wird, weil ich als Kunde und Gast selbst nett bin. Nicht zu dick auftragen und gar von der Arbeit abhalten (= Stress und Hektik vergrössern); das verrät eher, dass Sie ein schlechtes Gewissen haben. Und wenn es so ist, dann stimmt das auch. Die Beiläufigkeit, in den Alltagsablauf integriert, macht das Plus. Aber das ist dann aus Gold, Psycho-Gold.
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