Manches hält sich hartnäckig. Zum Beispiel das Gerücht, dass die Bonner Oberbürgermeisterin 183 neue Stellen schaffen und diese mit Leuten aus ihrem politischen Umfeld besetzen würde. Ehrlich gesagt, fände ich das klasse, wenn 183 Christdemokraten oder deren Gefolge aus der Stadtverwaltung verschwinden würden. Das fände ich ganz toll und wäre sicher ein großer Beitrag zu einer positiven Stadtentwicklung. Ich bin sowieso dafür, dass insbesondere die Leitungsfunktionen nach jeder Oberbürgermeister-Neuwahl ebenfalls neu besetzt werden könnten.Jetzt ist es doch so, dass nicht nur die Beamten, sondern auch ein Großteil der Angestellten in der Stadtverwaltung praktisch nicht gekündigt werden können. Auf diese Weise kann es den vielen kleinen Königen in der Stadtverwaltung egal sein, wer unter ihnen Oberbürgermeister ist. Sie waren ohnehin was sie wollen.
Doch zurück zu den 183 Stellen, die Katja Dörner neu besetzt. Bei näherer Betrachtung sind das bis auf 8, auf die noch näher eingehen werde – Stellen, die noch unter der alten Ratsmehrheit und dem CDU-OB Sridharan geschaffen wurden. Was jetzt unter Dörner geschieht, ist lediglich deren Besetzung. Die genaue Erklärung wurde vom Presseamt der Stadt erläutert und ist hier nachzulesen.
In der Presseerklärung der Stadt heißt es dazu: “Darüber hinaus wird Oberbürgermeisterin Katja Dörner in ihrem Dezernat eine neue Geschäftsbereichsleitung und sechs Stellen zur Projekt- und Programmsteuerung einrichten. Damit soll die Transparenz und Steuerbarkeit der strategischen Schwerpunkte Klimaneutrales Bonn, Verkehrs- und Mobilitätswende, sozial gerechtes Bonn und Digitalisierung erhöht werden.”

Katja Dörner hat sich dazu auch persönlich in einer Videoansprache näher geäußert. Sie spricht in dem Video von acht Stellen, die sie in ihrem direkten Bereich einrichtet.

Neue Online-Bürgersprechstunde “Frag die OB”

Beim nächsten seltsamen Gerücht um die OB empfehle ich die von Katja Dörner eingerichtete Video-live-Online-Fragestunde: “Frag die OB.” Darin stellt sich die Oberbürgermeisterin den Fragen der Bürger, die ihre Fragen schriftlich einreichen können und die dann direkt von ihr beantwortet werden.
Diese Einrichtung, in der sich die OB direkt den Fragen der Bürger stellt, ist neu. Neu in Bonn und überhaupt selten in Deutschland. Ich nutze sie und kann nur empfehlen, es auch zu tun. Die jüngste fand am 22.12. 2021 statt und ist hier nachzuhören.
Die Stadtverwaltung und allen voran die frühere Pressesprecherin Dr. Monika Hörig, hatten de OB dringend von diesem Format abgeraten. Es gab Argumente wie – sie wissen doch gar nicht was da alles gefragt wird, das kann doch ausgenutzt werden, das sollten sie auf keinen Fall machen. Katja machte es trotzdem und das ist gut so.
Es lohnt sich, sie rückt einiges von dem zu Recht, was von CDU und GA nicht so ganz korrekt verbreitet wurde. Außerdem geht sie tatsächlich auf jede Frage ein – und wenn sie keine Antwort direkt parat hat, wird diese nachgereicht. In Sachen Bürgernähe liegt die Oberbonnerin im Vergleich mit anderen größeren Städten ganz vorne.