Der Deutsche Ärztetag hat sich dafür ausgesprochen, künftig keine Weiterbildungen für Homöopathie mehr anzubieten. Es gäbe keine wissenschaftlichen Belege für den Nutzen dieser Behandlungsmethode.
Nun befürchten Anhänger/innen der Homöopathie, dass sie künftig keine entsprechend ausgebildeten Arzt mehr finden und zur Selbstmedikation übergehen müssen. Ich verstehe nicht, was dagegen spricht. Erstens spart man die Arztkosten. Zweitens ist es doch wohl unerheblich, ob die wirkungslosen Globuli vom Arzt verschrieben oder selbst verordnet werden. Und der (Aber)Glaube, dass die Kügelchen helfen, dürfte doch wohl unabhängig davon sein, ob sie mit oder ohne Rezept geschluckt werden.
Es gab glaube ich schon in früheren Jahrhunderten überall auf der Welt Schamanen, Medizinmänner und Hexen, die Leute gesund machten. Mit Wissen und Zauber, in individueller Mischung. Wenn das auch heute noch gesund macht, worauf ja auch Placebostudien hinweisen, würde ich sagen: jede*r wie er*sie will.
Ich selbst bin überzeugter Schulmedizinpatient: künstliche Augenlinse, dritte Zähne, Gallenblasenausbau, Coronaimpfung usw.
Gewichtiger würde ich finden, wenn sich sowohl der Ärztetag – vielleicht tat er das? – als auch wir mit dem beschäftigen, was u.a. Sibylle Berg, ein Leuchtturm im Spiegel-Quark, beschäftigt hat:
https://www.spiegel.de/kultur/corona-pandemie-und-was-wir-aus-ihr-gelernt-haben-alles-wird-nicht-gut-kolumne-a-1e6b8aad-166a-4ab7-b61d-fc220229871b
Auch in Bonn findet dieser Arbeitskampf statt, und die hiesigen Pflegekräfte müssen sich dafür noch von einzelnen besserverdienenden Ärzten in der Lokalpresse beschimpfen lassen. “Tarifpartner” ist das Land NRW. Worüber reden die wohl bei ihren Koalitionsverhandlungen?