Best of 11. Juni 2023 – possibly

Ich bin hitzeempfindlich. Über 25 Grad ist es zu viel. So habe ich gestern zwar lesenswerte Texte gesehen, aber nicht durch eigenes Lesen geprüft. Das soll Sie nicht hindern. Gerne dürfen Sie auch melden, ob es sich gelohnt hätte. Den Ersten habe ich noch knapp geschafft. Sibylle Berg schreibt ihr Kolumnen nicht mehr gegen Geld im Spiegel, sondern ohne Geld hier. Sie schreibt so schön: “Habt Ihr den Text bis hier gelesen, oder nur die Überschrift? Welche Freude es ist einen Gedanken zu Ende zu bringen-“. Ja. Aber in meinem Fall war es knapp.

Nicht geklappt hat es hier:

Rüdiger Suchsland/telepolis: Rammstein, Till Lindemann und Deutschland: Von bösen Männern und guten Mädchen – Willkommen im Club: Was in der hysterischen Debatte über Rammstein vergessen wird. Und warum wir uns an Groupies und Partykultur erinnern sollten.” Wenn Suchsland über Film schreibt, profitiere ich von seiner Fachkunde. Bei allen anderen Themen werde ich zunehmend allergisch. Seine Texte erwecken auf mich den Eindruck: hier muss sich einer abreagieren. Interessiert mich nicht. In diesem Fall triefen die Zwischenüberschriften von alte-linke-Männer-Klischees, dass ich Reissaus nehme. Aber vielleicht geht es Ihnen ja anders.

Sabine Schiffer/overton: Spieglein, Spieglein an der Wand, wer verzapft den größten Kokolores im ganzen Land? – Ein Artikel im Spiegel als Beispiel für das ‘neue’ Genre eines Geraune-Journalismus.” So viel Arbeit und Fleiss in den Gegenstand “Der Spiegel” zu investieren, habe ich mir schon im vorigen Jahrhundert abgewöhnt. Aber wer es immer noch mag, bitte schön. Selbst gelesen habe ich immerhin Sebastian Köhler/telepolis: Framing im Fall Assange: Wann ist ein Krieg ein Krieg? – Mediensplitter (25): Wann ist ein Krieg ein Krieg – und wann ein Militäreinsatz oder eine Spezialoperation? Das sogenannte Framing wirkt an diesen Stellen entscheidend.”

Zum Thema Framing erinnere ich mich an Elisabeth Wehling, die eine Zeit lang ein ähnlicher Mediendarling war wie Frau Guérot, und verschwunden ist, seit sie Opfer einer ARD-internen Intrige wurde. Ich hoffe, wer wie sie seinen Lebens- und Forschungsmittelpunkt in Kalifornien hat, kann diese provinziellen deutschen Medien-Kaspereien unverletzt hinter sich lassen.

Das Beste zum Schluss

Missing Link sonntags bei Heise ist immer super. Aber bei dem Wetter? Versuchen Sie es:

Monika Ermert (Interview)/heise-online: Über die Stärken und Schwächen des menschengemachten Internets – Randy Bushs Geschichte umspannt das Leben des Internets. Der Internet-Pionier ist Routing-Experte, Netzwerker und Geek – er hat nie einen Abschluss gemacht.”

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net