Jüngst scholt ich einen Jacobin-Autor für die missratene Dramaturgie seines Beitrages. Nun habe ich Klaus Dörre/bruchstuecke gefunden, der da beginnt, wo Brentler (Jacobin) aufgehört hat. Sein “Wir kämpfen den Kampf unseres Lebens – und sind dabei zu verlieren” hört bei dieser Erkenntnis nicht besserwissend auf, sondern diskutiert diverse Politikoptionen konstruktiv. Was Dörre schreibt, ist keine gelungene Agitation, auch noch keine Strategie. Aber Beitrag zu einem (wissenschaftlichen) Fundament dafür. Mann ist ja schon dankbar, wenn sowas überhaupt noch öffentlich erscheint.
Steven Forti macht vor, dass sie bei Jacobin auch konstruktiv können: “Spaniens Linke macht vor, wie man die Rechte schlägt – Vor der Wahl am Sonntag sah es danach aus, dass auch in Spanien Rechtsextreme an die Regierung kommen würden. Doch die linken Parteien konnten genug Stimmen mobilisieren, um ihre Errungenschaften für die Arbeiterschaft zu verteidigen.”
Das ist in Verbindung zu lesen mit Hans Kundnani/ipg-journal: “Machtübernahme von rechts? – Rechtsradikale Parteien könnten zukünftig in der EU den Ton angeben. Grund dafür ist ein Strategiewechsel – und die Kooperation mit den Konservativen.” Das wird Rolf Mützenich sicher lesen (oder schon gelesen haben). Aber wer noch? Lehren s.o. Dörre.
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