mit Nachtrag 30.4.
Wer sagt das? Irgendeine KI, die aus dem Ruder gelaufen ist? Nein! Das plaudert Andrew J. Grotto unbefangen aus. Wer das ist? Nicht irgendjemand, sondern der frühere White House Senior Director for Cyber Policy in Washington. Das Interview mit ihm lohnt sich anzusehen!
Sicherlich fällt es leichter, wenn keine äußeren Zwänge das klare Wort verhindern, so wie bei der BSI, das sind die Spaßbremsen unserer Bundesanstalt für Sicherheit in der Informationstechnologie, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind. Dort heißt es lapidar: „Uns liegen keine Hinweise vor.“ Kurz übersetzt: Wir wissen sowieso nix und Mircosoft sagt uns auch nichts.
Wer – wie ich – Aktien von Microsoft hat, der kann sich freuen, der Wert steigt! Was weniger an der überzeugenden Qualität der Produkte liegt, sondern vielmehr an der Dreistigkeit, wie bestehende Abhängigkeiten allumfassend wirken.
Auch wenn es ein wohlig-warmes Gefühl ist, in ein totes Schaf zu treten – es macht wirklich nur noch begrenzt Freude, wenn der Kadaver stinkt.
Andererseits sollten wir den Geheimdiensten weltweit mehr Vertrauen entgegen bringen, nicht nur der NSA (=National Security Agency von Nord-Amerika), vielmehr auch den Chinesen, die bei Microsoft letztes Jahr einen Generalschlüssel abgeholt haben. Ob und wie weit der heute noch genutzt wird, das weiß auch in der Zentrale von Microsoft in Redmond, Washington, niemand, deshalb reden sie nicht drüber, hatten wir schon mal hier!
Egal: Die Aktie steigt!
Aber was ist mit den Russen? Die wollen auch ihren Teil. Deshalb haben sie das Cyber-Security-Team von Microsoft erfolgreich durchleuchtet, auch schon im letzten Jahr! Wen wundert es, sie sind bis heute drin, die haben auch den Quellcode erbeutet!
Und: Die Aktie steigt!
So erfolgreich, wie die Geheimdienste mit Microsoft arbeiten, bleibt für bundesdeutsche Behörden nicht viel zu tun. Warum auch, wenn deutsche Führungsoffiziere der Bundeswehr von Security etwa so viel wissen, wie es Microsoft zulässt? Bitte, die sind froh, wenn der Computer funktioniert und da ist und bleibt Windows drauf.
Einen sehr aufschlussreichen Podcast dazu gibt es in der ARD-Audiothek (hier anzuhören)
Zugegeben, in Nord-Amerika ist man empfindlicher. Einerseits soll Microsoft nicht unnötig vor europäischen Verbündeten diskreditiert werden, andererseits aber müssen sie natürlich selbst auf ihre eigene Sicherheit achten!
Deshalb hat die CISA, das ist die „Cybersecurity and Infrastructure Security Agency“ am 2. April 2024 den Notbefehl (!) ED24-02 (hier nachzulesen) rausgegeben und angeordnet, dass US-Bundesbehörden Authentifizierungsdaten erneuern und ungenutzte Software deinstallieren müssen. Denn genau auf diesem Weg sind die Russen eingedrungen. Microsoft gelingt es nachweislich seit Monaten nicht, die Angreifer aus ihren Netzen zu verbannen. Ja, und dann kommt der Punkt, der in Deutschland unumsetzbar ist: Die US-amerikanischen Bundesbehörden müssen das bis zum 1. Mai 2024 erledigt haben.
Und weiter: Die Aktie steigt!
Die CISA kommt zu einem – höflich gesagt – vernichtenden Urteil über Mírcosoft und empfiehlt der Redmonder Gelddruckmaschine, weniger neue Spielereien an ihren Opfern auszuprobieren, sondern die Security auf ein für die NSA erträgliches Maß zu erhöhen. Das Dokument dazu ist hier nachzulesen.
Aber egal: Die Aktie steigt!
Und wir? Wenn schon die Nord-Amerikaner so tief betroffen sind, was ist bei uns?
Das hatten wir schon weiter oben: Unseren Cyberakrobaten vom BSI liegen keine Hinweise vor. „Nein, wirklich nicht, wir müssen uns keine Sorgen machen! Alles sicher!“, sagt Microsoft.
Und wieder weiter: Die Aktie steigt!
Aber: Was passiert, wenn die Aktie – wider Erwarten – an Wert verliert? Dann bleibt noch Lauterbach, dem muss Microsoft bloß ein Schnäpschen spendieren, dann winkt der das durch! Denn neue Einnahmequellen lassen sich hervorragend mit dem prall gefüllten bundesdeutschen Gesundheitssystem generieren.
Unseren von der Gematik gebeutelten Ärzten bleibt wenig Zeit für die Patienten. Unter anderem haben sie die lästige Aufgabe, Arztberichte zu verfassen – da kann die KI munter mitreden! Und ich sehe schon, wie meine Aktien im Wert steigen! „80 Prozent der Ärzte in Deutschland sind von Burnout gefährdet!“ flötet Microsoft und wirft sich in die Bresche, wie wir hier erfahren.
Und wenn die KI halluziniert, dann haben sie „clinical safeguards“, die den Stuss der KI erkennen und korrigieren sollen. Landet alles in der Azure-Cloud von Microsoft, so sicher wie alles aus dem Haus! Da bleibt, wie angesprochen, hauptsächlich das Vertrauen in die Geheimdienste, also alle. So wird endlich der Gesundheitszustand unserer Politikerkaste transparent! Und mit der übrigen medizinischen Datenfülle, die nebenbei anfällt, lässt sich darüber hinaus – sogar anonymisiert – richtig was anfangen, wo Geld rausbröselt.
Und es hat auch Vorteile, wenn beim nächsten Staatsbesuch Vladmir Putin berücksichtigen kann, ob Olaf Scholz unter Fußpilz, Akne, Autismus, präseniler Bettflucht oder unter Schlafstörungen leidet. Gleiches gilt für Xi Jinping, der dann die Möglichkeiten traditioneller chinesischer Medizin empfiehlt.
Und Du, liebe Leserin, lieber Leser? Nicht betroffen? Nein, nicht wirklich, denn ich muss auf meinen finanziellen Input achten: Die Aktie steigt!
Demnächst bleiben voll funktionsfähige Windows-Rechner auf der Strecke, weil sie Windows 11 nicht beherbergen können. Springt ein neuer Rechner raus, neue Lizenz und ein wenig mehr Geld in meine Kasse, denn: Die Aktie steigt!
Und alle Vorzüge von Windows 11 können Beta-Tester schon heute erleben, da gibt es gleich im Startmenü Werbung für die neuen Produkte von Microsoft – und noch viel mehr!
Vorausschauend hatte Microsoft das sichere UEFI-Boot aus der Taufe gehoben, das dafür sorgt, dass das Betriebssystem überhaupt starten darf. Es funktioniert über Signaturen und trifft alle Betriebssysteme, also auch Linux. Über eine Zwischenschicht (SHIM) darf auch Linux starten, wenn vorher die Erlaubnis bei Microsoft eingeholt wurde.
Wie so vieles, ist das nicht zu Ende gedacht, die Menge der Einträge ist so weit gewachsen, dass der Platz im BIOS dafür nicht mehr reicht. Also gibt es einen drauf, das System startet zwar, bleibt aber hängen, wenn die Erlaubnis nicht vorliegt.
Im Herbst wird es allgemein freigeschaltet. Kann sein, dass ein paar mehr Systeme auf der Strecke bleiben als geplant. Ja, die Herrschaft über die Einträge im UEFI-Bios hat nicht etwa eine staatliche Behörde oder ein Internet-Gremium, nein, nur Microsoft bestimmt, was startet – oder eben nicht.
Der Heise-Verlag hat sich üppig mit zwei Schwerpunkten der Sache genähert, hier das Startverbot für Linux und den Windows-Versionen.
Noch etwas: Wenn unsere Behörden auf Microsoft angewiesen sein wollen, weil sie den Geheimdiensten Zutritt verschaffen müssen, ist das traurig.
Und Du? Ist Dir alles zu technisch? Dann kauf Dir einfach einen neuen Rechner, denn es kann sein, dass dein alter im Herbst nicht mehr darf. Ja, und wer will schon auf Windows verzichten? Bitte, da ist nix, was Du bedienen kannst! Der Mac ist Dir zu teuer und Linux zu kompliziert.
Privat gibt es keinen einzigen Grund, sich einen Windows-Rechner auf den Tisch zu stellen. Es mag sein, dass es dich nicht stört, wenn deine Nutzerdaten abfließen, das Ding nach einem Update lahmt, der Drucker nicht mehr druckt und du mit der nervenden Aufforderung, doch bitte möglichst alles in die Cloud zu schieben, dauerhaft überfallen wirst, bis du irgendwann – entnervt – aufgibst.
Unpraktisch wird es, wenn die prüde KI in Amerika über meinen Inhalten brütet und die Kinderbilder vom letzten Badeurlaub als Pornografie einstuft. Wird einfach gesperrt, macht ja nix, dann bin ich den Geheimdiensten eben als Päderast bekannt. Aber: Alle Daten sind weg, nicht nur die Bilder vom Badeurlaub. Laut sagen, warum sie mich für ein Ferkel halten, werden sie nicht – es bleibt letztlich eine Anfrage an befreundete Dienste in China übrig. Die können das bestimmt wieder freischalten und mir gegebenenfalls auch gelöschte Einträge zurückspielen.
Dennoch: Die Aktie steigt weiter, jetzt mit KI!
Hmm, soll ich noch was über Google oder Amazon schreiben? Oder reicht das schon?
Nachtrag 30.4.:
Weil der gewöhnliche Windows-Nutzer vorzugsweise auch ein Android-Gerät benutzt (ist so schön billig, ich weiß) und die Bloatware-Hölle erlebt, also nutzlose Apps, die sich nicht deinstallieren oder löschen lassen, der ganze Werbekrempel nicht entsorgt werden kann, also der, der gewöhnliche Windows-Nutzer kommt an diesen Seiten niemals zufällig vorbei, weder Google noch die beliebten Computerexpertenseiten von chip.de <http://chip.de/> weisen darauf hin, deshalb hier ein ganz aktueller Link zum Android-Debloater-Next-Generation
Nur Mut, bis zum Herbst entsorgen wir noch Windows, versprochen!
Lieber Christian, ich bin so doof, schreibs für mich. Ich kaufe zwar nicht bei Amazon, und habe meine Suchmaschine geändert. Aber ich fürchte, damit bin ich noch nicht in Sicherheit. Datensicherheit sowieso nicht.
PS: Dabei fällt mir schon selbst ein: mein Tablet läuft mit Android (Alphabet/Google), und die wissen auch, welche Mediathekfilme ich glotze (Google Chromecast).
Lieber Martin, klar kann ich – auch wenn es die Bevölkerung verunsichert – das noch ein wenig transparenter machen.
Aber könnte es nicht besser sein, wenn ich zeige, wie Browser/Suche und Office-Anwendungen auch ganz ohne Mircosoft und Google funktionieren?
Das geht ja noch mit Windows, dann wäre bis zum Herbst genug Zeit, sich daran zu gewöhnen. Sobald dann Windows sich abschaltet, gibt es von mir die Anleitung, wie das alles unter Linux funktioniert, die Unterschiede sind in dem Fall marginal.
Oder denkst Du, das bleibt Unsinn, weil alle sowieso lieber schlucken, was ihnen eingeträufelt wird?
Also wer das liest und den Mut hat, sich zu outen, er muss hier nur schreiben: ICH WILL, dann biete ich ein sozialverträgliches Umstiegsprogramm an, Minderheiten (also auch Frauen… ) sind ausdrücklich willkommen, geradezu erwünscht!
Stufe 1 (die Woche noch): wir ersetzen den Browser und verzichten auf nichts!
Und Android, naja, offen gesagt, das muss dringend behandelt werden… das ist leider eher eine Amputation!
Christian