mit Update 26.5.
Es klingt wie ein Klischee. Aber ich beharre darauf, dass der junge Helmut Dietl der Bissigste und Beste war. 1974 war er immerhin schon 30, hatte also noch gute Erinnerung an seine soziale Herkunft. Je erfolgreicher und berühmter er wurde, umso mehr versank er in einer selbstreferenziellen Schickeria-Blase. Das wusste er selbst, denn in seinen mittleren und Spätwerken zeigte er, dass er das wusste.
Jetzt ist der Gute schon so lange tot, nächstes Frühjahr werden es 10 Jahre. Sein Frühwerk “Münchner Geschichten” wird jetzt 50, und der auftraggebende Bayrische Rundfunk holt es heute um 22.30 h linear aus dem Archiv.
Dann suchen Sie mal schön im Anschluss an die lineare Ausstrahlung in der Mediathek, ob Sie es dort finden. Angekündigt ist es nicht. Ansehnliche Teile sind auch bei einem bekannten digitalen Videoformat-Monopol aus Kalifornien zu finden.
Diese alten Produktionen sind eine schöne Erinnerung für die Älteren unter uns: es gab eine Zeit, in der deutsches Fernsehen experimentierfreudig und mutig war, auch und gerade im CSU-regierten Bayern. Es waren auch damals Programmnischen – fast alle Dritten Programme waren solche Nischen. Was ist nur aus ihnen geworden …?
Update 26.5.
Die ARD-Mediathek meldet nach der linearen Ausstrahlung im Dritten des BR: “kein Video verfügbar”. Ärmer gehts nicht. Die grossartige und zurecht weltberühmte Therese Giehse – ihre Schauspielkunst bleibt geheim.
Bis zu einer durchschaubaren Mediathekpolitik, die das Publikum nicht für debil hält, sondern ernstnimmt, ist es noch ein weiter Weg ….
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