Aber es wäre ein strategisches Kunstwerk
Der Lieblingsgegner der Bonner Oberbürgermeisterin ist mit dem Beueler Guido Deus schon am Start. Ich weiss nicht, was der zu dem gestrigen Wahlergebnis kommentiert hat, weil sich die verbliebene Lokalpresse digital selbst einmauert. Ist auch nicht so wichtig. Denn zweifellos war das gestern ein desaströser Wahltag für die Grünen. Aber nicht für ihre Oberbürgermeisterin Katja Dörner – jedenfalls nicht unbedingt.
Ich beziehe mich auf diese offen zugängliche interaktive Wahlkarte der Verlagsgruppe Ippen, in deren Besitz sich die – einst ehrwürdige – Frankfurter Rundschau befindet. Dort lese ich: Grüne 23,1; SPD 14,0; Volt 7,1; BSW 3,9; Linke 3,1 – das wären rechnerisch über 51, bei einer erstaunlich hohen Wahlbeteiligung von 70%.
Zweifellos kann ich es mir nur nervenzerfetzend vorstellen, diese rechnerische Mehrheit zu einer politischen zu machen. Aber sicher scheint mir zu sein, dass solche Früchte für den Herrn Deus aus Schwarzrheindorf entschieden zu hoch hängen. Und Katja Dörner wäre ohne Nerven aus Stahl nicht da, wo sie jetzt schon ist.
Mund abputzen – weitermachen. Aber bitte mit einem Zuwachs an Intelligenz in der Verwaltung und der Koalition.
Die Grünen haben in Bonn ein ganz passables Ergebnis erzielt.
Katja Dörner ist auch die einzige Grüne, die ich sicherlich wieder wählen werde.
Natürlich ist die Europawahl ein Stimmungstest. Obwohl sie nicht mit einer Kommunalwahl vergleichbar ist. Die Grünen sind insbesondere in Bonn mit einem blauen Auge davon gekommen. Zumindest im Stadtbezirk Bonn sind sie unverändert die stärkste Kraft. Leider schmieren die Linken derzeit ab. Und Volt muss man im Auge behalten.