“Everything everywhere all at once”, verfügbar bis 10.8. – 7 Oscars, wow. Möglicherweise haben die Asiat*inn*en ein besseres Gespür für die Zukunft des Films. Schon bei “Parasite” kam mir dieser Gedanke. In diesem Fall ist er in den USA produziert worden. Was wäre dieses Land nur ohne seine Migrant*inn*en? Würde es existieren? Was, wenn der deutsche Trump an einer Mauer gescheitert wäre?
Der Film erinnerte mich in seinem methodischen Dadaismus an das grösste Werk der Monty Pythons “The Meaning Of Life”. Das philosophische Niveau hat unverkennbare Gemeinsamkeiten. In diesem aktuellen Fall ist allerdings die Liste der gewonnenen Preise ungleich länger. Da lese ich Awards, von denen ich noch nie im Leben gehört oder gelesen habe.
Beiden Werken gemeinsam ist die Botschaft: nehmen wir uns doch nicht so wichtig. Besonders schön die Szene, in der sich zwei Steine am Rand eines Canyons erzählen, wie die Menschheit entdeckte, dass die Erde nicht das Zentrum des Universums ist. Bei den Monty Pythons gab das der Galaxy Song zum Ausdruck.
“Doppelleben”
Bis 11.8. ebenfalls in der ARD-Mediathek zu sehen ist die Streamingserie “Doppelleben”. Das erzählerische Motiv – ein Verstorbener der zwei Ehen parallel lebte – ist nicht gerade heissaktuell. Aber das in der schweizerischen Oberschicht angesiedelte Milieu mit monsterhaften Brutalismus-Familiensitzen in gigantischer Landschaft hat seine Schauwerte, inkl. der gefahrenen Cabrios. Und das Ensemble ist stark – mit einer der zwei Schweizer Tatort-Kommissarinnen in der Rolle einer der beiden verarschten Ehefrauen (die Blonde ist es).
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