Faz.net meldet (mit Safari Paywall, mit Firefox zugänglich): “SPD-Spitze befürwortet Stationierung von US-Raketen – Die geplante Stationierung weitreichender US-Waffen in Deutschland hat in der SPD für Diskussionen gesorgt. Nun positioniert sich das Parteipräsidium.” Für Leute, die das wichtig finden, ist das vielleicht schmerzhaft. Aus dem Alter bin ich raus. Sahra Wagenknecht freut das.
Trump-Sponsor Musk
Der Killer und Völkermörder Mohammed bin Salman hat sich offenbar von Donald und den USA ab- und den chinesischen Realos zugewandt. Ob deren Strategie zur Weltraumeroberung realistischer ist, als die von Mr. Musk? Die Ähnlichkeiten überwiegen: Stefan Krempl/heise: “Satelliten-Internet: Chinas Rakete ‘Langer Marsch 6A’ sorgt für Weltraum-Chaos – Die oberste Stufe einer chinesischen Rakete, die Breitband-Satelliten ins All brachte, ist auseinandergebrochen und hinterlässt in Erdnähe ein Trümmerfeld.”
Der neue Trump-Sponsor ist dagegen so wenig an Recht und Gesetz intersssiert, wie sein saudischer Vorgänger oder das Objekt seiner milliardenschweren Grosszügigkeit: Ingo Dachwitz/netzpolitik: “Beschwerden in neun Ländern: Keine europäischen Daten für Elon Musks KI – Ohne seine Nutzer:innen zu informieren nutzt X/Twitter deren Daten für ein Sprachmodell, mit dem es einen Chatbot betreibt. Die irische Datenschutzbehörde stoppte das Vorgehen zunächst. Allerdings gehe das Verfahren am Kern des Problems vorbei, sagt die Datenschutzorganisation noyb.”
Vernunft in Afrika
Die Vernünftigen in diesem Gefüge sind die jungen Menschen in Afrika – und die sind viele – die sich nicht mehr, wie wir alten Säcke in Europa, alles gefallen lassen. Eine ebenso vernünftige Einordnung: Henrik Maihack/IPG-Journal: “Wut im Bauch – In vielen Ländern Afrikas geht die Jugend auf die Straße. Warum von einem Afrikanischen Frühling noch nicht gesprochen werden kann.”
Unvernunft hierzulande
Hierzulande ergeht sich die Mehrheit der Medien in Neid auf Frankreich und “Wir auch!”-Propaganda, bewusstlos, wie es schon nicht mehr anders zu erwarten war. Bzw. nein: sehr bewusst, denn sie brauchen Spektakel für ihr niedergehendes Geschäft. Und die Kapitaleigner*innen brauchen solche Spektakel, um öffentliches/staatliches Kapital auszuplündern und in ihre privaten Bilanzen umzuleiten.
Wie Paris das gemacht hat, und auch das möge Deutschen dann als Vorbild dienen, schreibt die Sans-Papiers-Aktivistin Zula Götting/Jacobin: “Die »soziale Säuberung« von Paris – Paris präsentierte sich während der Olympischen Spiele als Stadt ohne Makel. Für diese postkartenreife Inszenierung wurden Tausende Wohnungslose aus der Innenstadt vertrieben und Menschen ohne Papiere ausgebeutet.” Eine für mich offene Frage nach dieser Lektüre: wo ist eigentlich genau der Unterschied zu Qatar2022?
Gastrokritik “Beueler Weinkonzept” II
Meinen ersten Teil finden Sie hier. Wegen dramatischer Hitze in Beuel habe ich meine tägliche Mittagspause auf den Vormittag vorgezogen, und eine “Stulle” im “Beueler Weinkonzept” ausprobiert.
Das Wichtigste war heute die kraftvolle Klimaanlage im Innenraum, die sogar bei offener Ladentür wirkte. Von dieser Art Energiebilanz will ich lieber nichts wissen. Heute nicht. Mich machte es glücklich.
Dass eine diensthabende Servicekraft ihr Krabbelalter-Kind dabei hatte, beanspruchte einerseits Platz, was in dem Lokal aber erst abends zum Problem würde, machte andererseits den Betrieb für mich eher sympathisch und menschlich. Fetter Pluspunkt.
Die “Stulle” mit Lachs, Ei, Rucola und Avocado-Creme war einerseits für Wetter und Tageszeit genau das Richtige. Es rechtfertigte alleine aber nicht, dass sie glatt das Doppelte eines nicht minder schmackhaften Lachsbrötchens im Momo-Bistro kostet. Dieser Aufpreis gewinnt erst durch externe Faktoren eine Legitimation: die schon erwähnte Klimaanlage, und dass es an diesem Ort einen hochwertigen kalten Blanc de Noir (auch 0,1!) gibt.
Zusammen mit dem Wlan brauchte ich nicht mehr.
Noch 50 Jahre?
Nicht zu fassen. In Berlin gibt es eine öffentliche Mediendebatte, parlamentarische Vorgänge sogar, um Ampelvorrangschaltungen für Strassenbahnen. Einerseits höre ich darüber mitleidiges Gelächter von San Francisco bis Paris. Andererseits kann es dann ja nur noch 50 Jahre dauern, bis das Gleiche auch in Bonn geschieht.
Obwohl: von Köln ausgehend wird mit den Rechten von AfD und FDP neue U-Bahnpropaganda auftauchen, und davon viel. Da wäre oberirdische ÖPNV-Beschleunigung das Dümmste, was mann machen kann. Ich empfehle zur Sachverhaltsprüfung die Strecke der Linie 66 von Adelheidisstr. bis Stadthaus (< 3km). Wenn Sie weniger als fünf Ampelhalte zählen, mache ich mit Ihnen eine Probefahrt. Wenn sich das dann bestätigt, gebe ich Ihnen ein Glas Wein im "Weinkonzept" aus.
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