Die erste Arztserie, die mich anmacht, ist belgisch: „Gevoel voor Tumor“
Ich hasse Trübsal, insbesondere in der Glotze mache ich einen grossen Bogen darum. Gelegentlich holt sie einen dennoch im wahren Leben ein. Z.B. als meine Mutter an Krebs verstarb. In einigen Tagen steht meine vierte Darmspiegelung an. Darum habe ich es mit “Sense of Tumour / Gevoel voor Tumor” versucht – und nicht bereut. Sie ist schon sechs Jahre alt und damals bei der Berlinale mit einem Preis behängt worden. Verfügbar bis 10.9.
Wie machen die Belgier*innen das nur? Humor ohne Klamauk. Optimismus ohne Schönfärberei. Lobpreis für das schöne Leben, inklusive seiner realistisch-hässlichen Seiten. Menschlichkeit, Liebe, Krisen und Traurigkeit ohne Kitsch – durch die dokumentarischen Interviews am Ende jeder der acht Folgen immer mit direktem Draht der Filmerzählung zum wahren Leben da draussen. Hochklassiges Ensemble.
Belgien ist wahrlich massenhaft mit gesellschaftlichen Krisen gebeutelt. Ist das der Grund, warum die gutes Fernsehen schaffen?
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