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Soviel Durcheinander

Der 7. Oktober ist ein Datum, das natürlich alle Medien nutzen, um an das Massaker vor einem Jahr zu erinnern. Es ist schwierig dabei nicht emotional zu werden. Bei manchem Gedenken reicht es nur zu formelhaftem Pathos. Andere appellieren vor allem an die Vernunft der Beteiligten, um weiteres Blutvergießen zu verhindern. Auch feiert offener und verdeckter Antisemitismus unter dem Deckmantel antiimperialistischer Rhetorik fröhliche Urstände. Wie wohltuend dagegen die beiden Artikel im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung von heute (Paywall).

Volker Weiß nimmt die Szene in Deutschland unter die Lupe. Marina Münkler, Professorin für ältere und frühzeitliche Literatur und Kultur an der TU Dresden, analysiert das Massaker in seiner historischen Dimension. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass das Massaker kein Akt des Widerstands war und auch kein Blutrausch der Hamas, sondern eine bewusste imperiale Geste ihres Willens zur Vernichtung der Juden. Marina Münkler bringt damit in all das Durcheinander wohltuend historische Klarheit in die öffentliche Debatte. Absolut lesenswert!

Über Dr. Hanspeter Knirsch (Gastautor):

Der Autor ist Rechtsanwalt in Emsdetten und ehemaliger Bundesvorsitzender der Deutschen Jungdemokraten. Er gehörte in seiner Funktion als Vorsitzender der Jungdemokraten dem Bundesvorstand der F.D.P. an und war gewähltes Mitglied des Landesvorstands der F.D.P. in NRW bis zu seinem Austritt anlässlich des Koalitionswechsels 1982. Mehr zum Autor lesen sie hier.

Sie können dem Autor auch im Fediverse folgen unter: @hans.peter.knirsch@extradienst.net

Ein Kommentar

  1. A.Holberg

    wieder einmal die Gleichsetzung von
    “Antisemitismus” und “Antizionismus”. Zweifellos gibt es Menschen, deren Israelfeindlichkeit auch einen antijüdischen Hintergrund hat oder umgekehrt deren Israelfeindlichkeit sie zu einem antijüdischen Rassismus motiviert hat. Aber ebenso zweifellos ist die durchsichtige zionistisch- imperialistische Gleichsetzumg von Judenhass ( man erinnere sich, dass das Gros der Semiten Araber sind) und Antizionismus rassistisch, impliziert sie doch , dass eine politische Ideologie Teil der Definition eine – vermeintlichen- Ethnie ist. Abgesehen davon dass es eine große – und wachsende – Zahl von antizionistischen Juden (wie auch immer definiert- religiös, ethnisch, rassisch etc) – die Gleichsetzung von ideologischen Positionen und der Zugehörigkeit zu einem Volk udgl. ist per se rassistisch – im konkreten Fall entweder gegen “die” Araber oder “die” Juden gerichtet, und sie ist ebenso abwegig wie es die Behauptung wäre, dass z.B. ich, weil ich Deutscher bin, auch Nazi sei. Was allerdings offensichtlich ist ist die Tatsache dass diese Gleichsetzung von Antizionismus und Judehass Teil der geopolitisch imperialen Interessen am Nahen Osten ist so wie es auch für die Gründung Israels war.

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