Drogenökonomie – erklärt von ZDFinfo
Die Sichtung des Dokumentations-Dreiteilers “Jung, online, süchtig” (3 Jahre verfügbar) verdanke ich meinem intensiven Studium einer gedruckten (!) TV-Zeitschrift, in der ich den Dreiteiler im linearen Vormittagsprogramm von ZDFinfo, das nun wirklich ganz, ganz wenige überhaupt einschalten (300.000 und weniger), erspähte. Die Produktion stammt von der spanischen Firma Onza. Ich halte sie trotz des bescheuerten deutschen Titels für gut gelungen.
Als Kronzeugen fungieren nicht nur kritische Wissenschaftler*innen aus den USA, UK und Spanien, sondern auch ehemalige Mitarbeiter*innen und Manager*innen der Täterfirmen. Täter, weil es sich objektiv nicht nur um kriminellen Datendiebstahl und -hehlerei handelt, sondern um planvolle Drogenökonomie. Die Algorithmen, selbstverständlich intransparente “Geschäftsgeheimnisse”, sind darauf ausgerichtet, Menschen abhängig zu machen. Es funktioniert blendend. Und natürlich besonders bei Kindern, deren gesamter Stoffwechsel (Hormone, Hirn etc.) noch nicht körperlich fertig konfiguriert ist. George Orwell hätte es nicht besser ausdenken können.
Das ist handfeste Kriminalität, die aber noch in keinem Land dieser Welt strafrechtlich verfolgt wird. Diese komplett irrsinnige politische Untätigkeit demokratischer Organisationen und Institutionen, ihre Willfährigkeit gegenüber den sich hemmungslos bereichernden Konzernen der asozialen Netzwerke – sie muss vielleicht eines Tages als politisches Menschheitsverbrechen ebenfalls geahndet werden. Alles selbstverständlich mit so viel Rechtsstaat, wie dann noch übrig ist …
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