Wundersame Bahn CCVI
Im wilden “freien” Immobilienmarkt sind sie eine Pest: Eigentümer*innen, die von nichts ‘ne Ahnung haben. Brauchen sie auch nicht. Wenn sie einfach nichts tun, sich tot stellen, erzielen sie mit ihrem Eigentum eine überdurchschnittliche Rendite. Grund und Boden sind nicht produzierbar. Er wird von alleine teurer. Was da drauf steht, ist auswechselbar und kann auch mal ein paar Jahre vergammeln. Es gibt Wohnhäuser in Beuel, die tun das schon seit Jahrzehnten. So, wie die meisten Bahnhofsgebäude der Deutschen Bahn, der in Beuel z.B. Und dann hofft die Deutsche Bahn AG, eine Kommune sei doof genug, ihr den vergammelten Schandfleck für einen Haufen Geld abzukaufen. Wie z.B. den in Beuel. Linke Tasche, rechte Tasche – “wir” sind immer die Dummen.
Die grösste Pest im Immobilienmarkt sind die Erbengemeinschaften. Ein*e nette*r Vermieter*in ist verstorben, und bei der Erziehung der Brut war alles Mögliche schiefgegangen. Solche Vererbungen sollten abgeschafft, das Eigentum gesetzlich nach dem Ableben kommunalisiert werden. Aber meine Wahrnehmung ist nur eine unrepräsentative Stichprobe in meiner persönlichen Beueler Nachbarschaft. Bestimmt gibt es irgendwo auf der Welt auch total nette Erb*inn*en. Sachdienliche Hinweise nehme ich gerne entgegen. Aber ich schweife ab.
Und nun zur Bahn
taz-Redakteurin Anja Krüger kenne ich schon sehr sehr lange. Da war sie noch Duisburgerin. Ich weiss gar nicht, ob es die taz da schon gab. Anja ist ein robuster Charakter. Sie hält ihren Beruf nun schon viele Jahrzehnte aus, und ist dabei nach meiner Wahrnehmung aus der Ferne nicht dööfer geworden. Das ist selten.
Der aktuelle Beweis ist ihr Text für die Blätter: “Deutsche Bahn: Desaster mit Ansage”. Ihr Fazit teile ich: “Perspektivisch lässt sich die Misere nur mit einer Abkehr vom 1994 eingeschlagenen Weg lösen, weg von der Gewinn- hin zur Gemeinwohlorientierung. Mobilität auf der Schiene gehört zur Daseinsvorsorge, sie gehört in die öffentliche Hand. Der deutsche Staat darf nicht nur Eigentümer der Deutschen Bahn sein, er muss sie auch aktiv steuern.”
Jetzt fehlen nur noch die Parteien und Personen, die das machen. Haben Sie eine Idee?
Ja Martin, da fällt mir eine ein, die das zumindest fordert – Die Linke. Ok, deren Problem ist es im Moment weniger, ob Sie den nächsten Bundesverkehrsminister stellt oder wen sie als Kanzlerkandidaten vorschlägt. Es geht eher um die Frage, wie sie es schafft, noch mal in den Bundestag zu kommen. Aber ihre Forderungen zu Bahn sind vernünftig.
Da: https://www.die-linke.de/start/presse/detail/bahnreform-20-statt-bahnsinn-und-profite-die-linke-will-die-bahn-wieder-verlaesslich-und-bezahlbar-machen/
Lieber Helmut, ja ok, ich glaube Dir, dass die das wollen. Ich zweifle aber massiv, dass die das können. Und was gibt es Schlimmeres, als welche, die Gutes wollen, und es dann schlecht machen? OK, schlechter als die, die es jetzt machen, ist kaum möglich … Andererseits wundert mann sich immer wieder …