“Billionaires” sind, damit da keine Verwechslungen aufkommen, in deutscher Sprache “nur” Milliardäre, also drei Zahlenstellen weniger, als Deutsche beim Wort Billionär denken könnten. Aber alles, was dazu hier jetzt folgen soll, ist auch mit drei Nullen weniger schlimm genug.
Mein Disput, hier mit Petra Erler ausgetragen, beschäftigt mich in diesen Tagen gedanklich sehr. Heute fand ich dazu folgenden Diskussionsbeitrag, der in der Beurteilung Bernie Sanders’ ihr näher steht als mir: David Sirota/Jacobin: “Wie Milliardäre die US-Demokratie kaperten – Die zwei großen US-Parteien versprachen im Wahlkampf ihre jeweilige Art von »Rettung der Demokratie«. Das Problem ist aber, dass beide Seiten von Milliardären gekauft werden.”
Unabhängig von der politischen Positionierung beschreibt er auf informative Weise politische Phänomene, die in deutscher Medienberichterstattung allenfalls am Rande vorkommen. Meine Lieblingsstelle in seinem Text ist darum auch: “Die Kontroversen hätten eine Chance sein können, endlich einzuräumen, dass dieses bestehende Mediensystem ein Demokratieproblem darstellt, und unabhängige, nicht von Milliardären geführte Medienunternehmen stärker zu fördern. Stattdessen warb die Medienelite dafür, einfach neue, nettere Milliardäre zu finden, um so die im Verfall befindliche Vierte Gewalt im Staat zu stützen.”
Am Ende jedoch gesteht er eine strategische Ratlosigkeit, die seiner und Erlers Sanders-Kritik jeden praktischen Biss nimmt: “Ich würde eine andere Frage stellen: Wenn diese Staffel von Billionaire: Endgame, die wir gerade hinter uns gebracht haben, das ist, was wir »Demokratie« und den Kampf um ihre »Rettung« nennen – was retten wir dann eigentlich? Und für wen?” Die Frage ist ja berechtigt.
Und für mich habe ich sie so beantwortet.
Bonustrack Fussball
Für die Fussball-Bekloppten unter Ihnen hier noch die aktuelle Ergänzung aus dem US-Fussball (der Herren). Das Team von Lionel Messi, Inter Miami, ist sportlich daran gescheitert, unter die besten Acht (Viertelfinale) zu kommen. Aber hat eine Einladung zur ebenfalls in den USA auszutragenden “Club-WM” des Fifa-Mafioso Gianni Infantino. Millionen Billionaires, und solche, die es werden wollen, wollen nun mal den 37-jährigen Lionel Messi spielen sehen (ich ja auch). Und die TV-Rechte sind immer noch nicht verkauft … Es sind nur noch 7 Monate! Wer kann und will da auf sportliche Zufälle Rücksicht nehmen?
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