Der Weltsport, so weit er den Profisport (der Herren) betrifft, war schon immer ein widerliches korruptes Business. Jetzt, nach der erneuten Wahl von Donald Trump, tritt das in einer Weise zutage, die die Älteren, die noch im Geschichtsunterricht aufgepasst haben, erschrecken wird. Die Jüngeren dagegen, die nur noch wenig lesen und sich ungern Geschichten von Urgrosseltern erzählen lassen, denen wird erstmal anders, blümerant, nur die Bewusten erreicht der Brechreiz.
Wiekommichdrauf? Oliver Bierhoff, 2004-22 Direktor beim Deutschen Fussballbund (seine Kündigung war eine der wenigen guten dort getroffenen Entscheidungen) ist ein weltgewandter Mann. Zu “besten” Berlusconi-Zeiten war er erfolgreicher Fussballer in Italien. Wenn er nicht schon so alt wäre, würde er jetzt sicher gerne um einen Profivertrag in den USA buhlen. Denn was dort passiert, gefällt ihm. Das vertraute er einem Medium an, das Mr. Trump ungefähr so gut findet, wie “unseren” dubiosen Lindner, und hier wird darüber berichtet: Philipp Kuserau/FR: “Ex-DFB-Manager Bierhoff lässt mit Trump-Ankündigung aufhorchen”.
Wenn Sie sich bei diesem karierten Gerede an die Olympischen Spiele 1936 in Berlin erinnert fühlen, dann geht es Ihnen wie mir. Deutschen Provinzpolitiker*inne*n und eingebetteten Medien dagegen geht es ganz anders. Fragen Sie mal Ihre*n Oberbürgermeister*in. Sie können sich, eingeflüstert von Westerwelles Ex Michael Mronz, nichts Tolleres vorstellen, als 100 Jahre später erneute Olympische Spiele im dann wie auch immer regierten Deutschland.
Es ist dieser Mikrokosmos, der auch nichts dabei findet, die Fussball-WM der weltweit umsatzstärksten Mafiaorganisation Fifa in Saudi-Arabien auszutragen. Von dort meldet Jörg Kronauer/Junge Welt aktuell das: “»NEOM«: Vorwürfe gegen Megaprojekt – Saudi-Arabien: Bericht spricht von Zehntausenden toten Arbeitern auf Prestigebaustelle für neue Stadt des Königreichs”. Solcherart “Gefahr” ist in wenigen Tagen gebannt, wenn die Junge Welt diesen Text in ihrem Paywall-Archiv verschwinden lässt.
Kronauers Text legt den Schluss nahe: 2034 wird nichts besser, als 2022 in Qatar. Nur grösser. Die politische Frage hierzulande ist: wie lange wollen Sportorganisationen und Medienanstalten dieses Karussell weiterdrehen helfen? Wie schmerzfrei gehen sie über offene Verbrechen hinweg? Die deutschen TV-Quoten von Qatar2022 waren erfreulich sch…..lecht.
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