Der FDP-Mineralsekretär Bijan Djir-Sarai und sein Geschäftsführer sind heute zurückgetreten. Letzterer hatte ein schwachsinniges “Strategieparier” auf Niveau von BWL-Studenten im ersten Semester verfasst, der andere hatte erst davon nichts gewusst, dann geleugnet, dass es existiert und am Ende der staunenden Öffentlichkeit mitgeteilt, dass er wirklich nicht wusste, dass es ein solches gibt und deshalb erstmal jede Existenz “irrtümlich” geleugnet. Christian Lindner wieder leugnet, von alldem etwas zu wissen. Vielleicht sollte mal jemand in der Geschäftsstelle aufräumen?
Was lernen wir daraus? Der Parteivorsitzende hat keine Ahnung, was in seiner Parteizentrale vor sich geht. Der Mineralsekretär auch nicht. Und die, die solche “Strategien” aufschreiben, tun das ja nicht ohne Auftrag. Dafür ist der Inhalt zu brisant. Aber welche Verfasser auch immer sind politisch so dumm und unerfahren, dass sie nicht wissen, dass es natürlich politische Ausstiegsszenarien geben kann. Hat die Lambsdorff-FDP 1982 auch gehabt, haben die Jungdemokraten auch gehabt, als sie sich 1982 im November von der Wende-FDP befreit haben. Aber niemand war damals so blöde, nicht zu wissen, dass man so etwas niemals aufschreibt.
Kleine unerfahrene BWL-Stümper
Das Papier offenbart jedoch noch etwas anderes: das intellektuelle Niveau, auf dem die FDP im Jahr 2024 angekommen ist. Einst formulierten FDP-Generalsekretäre: “Liberalismus nimmt Partei für Menschenwürde durch Selbstbestimmung. … Er setzt sich ein für die größtmögliche Freiheit des einzelnen Menschen und Wahrung der menschlichen Würde in jeder gegebenen oder sich verändernden politischen und sozialen Situation.” (Freiburger Thesen). Heute torpedieren sie Koalitionen und lassen BWL-Ablaufpyramiden erstellen und ihre kleingeistigen Mitarbeiter kritzeln Begrifflichkeiten wie “D-Day” und “offene Feldschlacht” und andere kindische Szenarien in die vorgegebenen Kästchen – wer mit welcher Hilfe welcher Journalisten und PR-Gags eine Koalition zerstört, die versucht, ernsthafte Politik zu machen. Wie plakatierte Lindner 2021: Digitalisierung first, nachdenken second? – oder so?
Die kleine Welt des Christian Lindner
Generationenproblemen wie dem Klimawandel, einem europäischen Krieg, der Notwendigkeit des Umbaus einer ganzen Wirtschaft und dem Erhalt des sozialen Zusammenhalts durch sozialen Ausgleich, die Lösung der Wohnungsnot und die Reparatur der Infrastruktur. Zu alldem hat die FDP nichts zu sagen. Und alles unter den Bedingungen einer weltweiten Bedrohung der Demokratie durch Rechtsextremisten von Orban und Meloni bis AfD, Autokraten wie Putin, Trump, Lukaschenko, Xi Jinping, Oligarchen wie Elon Musk, Peter Thiel, Marc Zuckerberg und vielen osteuropäischen Glücksrittern ist die einzige Sorge von Chrstian Lindner die “Schuldenbremse.” Das ist so abgrundtief lächerlich, als ob ein Finanzminister angesichts des Herannahnen eines Asteroiden, der droht, die Erde in Kürze zu zerstören, argumentiert, die Kredite für den Bau einer interplanetaren Abwehrrakete könne man sich nicht leisten, weil sie das welteite Banken- und Finanzsystem gefährdeten.
Spielt draußen weiter, Jungs – Lindner ist Euer idealer Parteivorsitzender!
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