Über 30 Jahre hat sich der seit 50 Jahren in Beuel wohnende und tätige Künstler Wolfgang Hunecke mit der Idee einer Skulptur für Beuel befasst, Entwürfe erstellt und wieder verworfen. Neu gedacht. Jetzt steht sie da, vier Meter lang und rund zwei Meter breit, silbrig glänzend in der Sonne, die es ja bekanntermaßen mit Beuel besonders gut meint. 13 Passanten, in unterschiedlicher Richtung unterwegs, vielleicht zu einer am Standort dem Konrad Adenauerr Platz reichlich vorhandenen Stadtbahn und Bushaltestellen, doch fest installiert, weitgehend unbeweglich, wie es eben so ist, wenn man aus Edelstahl besteht.

Ich kann das verstehen, mich gibt es außer in Ton, so bei Ute Safrin in Berlin, auch in Bronze bei Stefanie Binding, und lebensgroß aus einzelnen Hufeisen zusammengeschweißt. bei Raphael Ginbar. Darauf wollte ich hier immer mal hinweisen, jetzt läßt es sich als Randbemerkung rechtfertigen.

Nach dieser Eigenwerbung zurück zu Wolfgang Hunecke und Beuel. Der Künstler hat das Werk aus eigenen Mitteln, aus dem Verkauf von Kunstdrucken und mit einigen Spenden finanziert. Null Euro öffentliche Gelder, nix von der Stadt oder dem Staat.

Es steht nun für wahrscheinlich zehn Jahre vor diesem – wie ich finde – recht häßlichen Büro-und Geschäftshaus auf dem Konrad-Adenauer-Platz. Nicht auf öffentlichem Gelände – nach einem solchen möglichen Standort hat Beuels Bezirksbürgermeister Guido Pfeiffer erfolglos gesucht. “Alles verkauft, alles privat” schimpft er. Seiner Meinung nach sollten insbesondere Städte keinen Grund und Boden mehr verkaufen, sondern wenn dann in Erbpacht fürs Bauen zur Verfügung stellen. Der Boden, auf dem Huneckes Kunstwerk nun steht, gehört “swiss life” einem der großen Grund und Immobilienbesitzer in Bonn.

Diese Firma gehört auch sonst zu den Unterstützern des Projekts. Hunecke wollte keine Steuergelder für seine Passanten. In Nicaragua, wo er lange mit Ernesto Cardenal, dem Schriftsteller und zeitweisen Kulturminister der ehemals sehr hoffnungsvollen und idealistischen Sandinisten-Regierung unter dem zu einer Art Diktator verkommenen Daniel Ortega im Musterprojekt Solentiname zusammen arbeitete, wurden Hueckes Druckerpressen und überhaupt alles im Projekt verstaatlicht. Das fühle sich, so Hunecke, gar nicht gut an.

Um so mehr freut er sich über das Gelingen des Beueler Skulpturenprojekts – die Passanten.