Bonner Slowfood-Convivium will Rebsorte Früher Gelber Malinger retten
Habbich noch nie getrunken, jedenfalls nicht bewusst. Aber ich fang mal vorne an. Die globale Slowfood-Bewegung betreibt schon seit vielen Jahren das Projekt der Arche des Geschmacks. Lebensmittel aller Art regionaler Herkunft und hoher spezifischer Qualität werden vom globalen Agrarkapitalismus und der ihm innewohnenden Profitlogik massiv bedroht. Am besten retten können “wir” sie, indem wir sie essen, trinken und ihre Erzeuger*innen gerecht entlohnen.
Beispiel: Erzeugnisse bei Aldi oder Lidl oder Edeka können von guter Qualität sein. ABER: die Handelsbedingungen, die diese mächtigen Abnehmer weitgehend diktieren, werden irgendwann zu einem unübersichtlichen Risiko für kleine und mittlere Lieferant*inn*en, die über eine annähernd gleiche Marktmacht nicht verfügen können. Eines Tages müssen sie gegen diese Riesen aufgeben. Es sei denn, es gelingt dem*der kleinen Spezialist*in, eigene Vertriebs- und Handelswege zu beschreiten, die sie*ihn mit fairer Bezahlung aufgrund grosser Kund*inn*enzufriedenheit am Leben halten. Also auch ihre*seine Erzeugnisse.
Das Bonner Slowfood-Convivium hat nun eine Rebsorte entdeckt, die nur noch in Walporzheim – da halten sogar wieder Züge – und in Oberdollendorf (von Beuel aus zu Fuss erreichbar) wächst: der Frühe Gelbe Malinger. Im aktuellen Slowfood-Magazin wird er von Herbert Steiner vorgestellt, leider ohne digitale Leseprobe. Die nächstgelegene Verkaufsstelle des gedruckten Heftes ist die Siegtal-Kaffeerösterei in Hennef. Das ist optimierbar. Auf der Internetseite von Slowfood gibt es immerhin eine diese Rebe inhaltlich erwähnende Reportage.
In der Druckausgabe finden sich immerhin Links zu den örtlichen Erzeuger*inne*n:
Johannes Hostert in Rech und Kay Weine in Oberdollendorf. Das sind Ziele, die von Beuel aus gut zu erreichen sind. Ihrem Genuss steht also allenfalls noch der Bau eines digitalen Stellwerks im Wege …
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