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Alibiveranstaltung in Gaza

Herr Merz hat entschieden, anstatt den Menschen in Plästina wirklich zu helfen und einen echten Weg zu einem Frieden einzuleiten, an einer Showveranstaltung teilzunehmen. Die sogennante “Luftbrücke” mit dem Abwurf von Hilfsgütern ist eine reine Showveranstaltung für die Medien. Die herunterfallenden Hilfsgüter treffen irgendwo auf, gefährden dabei Menschenleben, und es ist völlig offen, in welche Hände die spärlichen Dosen Humanitätssimulation geraten.

600 Lastwagenladungen täglich mit etwa 12-14 Tonnen Hilfsgütern brauchen die Menschen im Gaza-Streifen täglich – vier Tonnen Hilfsgüter wurden heute per Flugzeug der Bundeswehr, einige wenige Paletten pro Tag kann die Bundeswehr gemeinsam mit der jordanischen Armee per Fallschirm abwerfen. Das ist lächerlich, gefährlich für die Menschen und lässt gegebenenfalls die Hamas die Mehrzahl der Güter abfangen. Was soll das, fragt sich jeder vernünftige Beobachter.

Absurdes Hilfstheater

Das Kosten-Nutzen-Verhältnis dieser Aktion ist eine Katastrophe. Warum geht die Bundesregierung, in der die SPD offensichtlich jede aussenpolitische Kompetenz abgegeben hat, derartige Abenteuer ein? Wie schwach ist inzwischen das Auswärtige Amt in der Einschätzung einer mittel- und langfristigen Wirkung dieser Aktion im Nahen Osten? Und warum scheut die Bundesregierung, einer angeschlagenen Regierung des korrupten Ministerpräsidenten Netanjahu, die ihre Mehrheit in der Knesset verloren hat, die Stirn zu bieten? Gerade Deutschland hätte Autorität und Chance, eingedenk der guten diplomatischen Beziehungen, die zwar nicht mit dem Abhängigkeitsverhältnis von den USA konkurrieren können, aber gleichwohl Einfluss bedeuten, direkt und mäßigend auf die Regierung Netanjahu einzuwirken. Warum Friedrich Merz diese Chance nicht nutzt, scheint nur er zu wissen.

 

Über Roland Appel:

Avatar-FotoRoland Appel ist Publizist und Unternehmensberater, Datenschutzbeauftragter für mittelständische Unternehmen und tätig in Forschungsprojekten. Er war stv. Bundesvorsitzender der Jungdemokraten und Bundesvorsitzender des Liberalen Hochschulverbandes, Mitglied des Bundesvorstandes der FDP bis 1982. Ab 1983 innen- und rechtspolitscher Mitarbeiter der Grünen im Bundestag. Von 1990-2000 Landtagsabgeordneter der Grünen NRW, ab 1995 deren Fraktionsvorsitzender. Seit 2019 ist er Vorsitzender der Radikaldemokratischen Stiftung, dem Netzwerk ehemaliger Jungdemokrat*innen/Junge Linke. Er arbeitet und lebt im Rheinland. Mehr über den Autor.... Sie können dem Autor auch im #Fediverse folgen unter: @rolandappel@extradienst.net

Ein Kommentar

  1. Avatar-Foto
    Tino Sanders

    Da bleibt einem nur dieser geschmacklose, aber leider treffende Witz (im Hals stecken)…
    https://www.der-postillon.com/2025/08/luftbruecke.html

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