Im Kampf mit meiner Gesundheit mussten einige Newsletter ausfallen. Das wird hier nach meiner ersten erfolgreichen Mahlzeit im Momo-Bistro nachgeholt.
Nicht zur Genesung bei – eher das Gegenteil, aber sie ist ja nur die Überbringerin – trug Karoline Tanck/netzpolitik, ein echter Gewinn für diese engagierte Redaktion: “Biometrische Gangerkennung – Zeige mir, wie du gehst, und ich sage dir, wer du bist”.
Eine Gastautorin, die mir beharrlich und freundlich auf die Schulter klopft, ist Petra Erler: “Konflikttreiberei – Was die vielen ‘wahren Gesichter von Putin über den Weg in die Selbstauslöschung erzählen – Anmerkungen zu Konflikttreiberei und militärischer Eskalation”. In Frau Erlers Blog gibt es bereits einen frischeren Eintrag. Der enthält eine Bremer Sottise, die mir echt zu blöd ist – der Vorgang, nicht seine Beschreibung. Ähnliches gilt für den “Fall Ruhs”, in dem eine Anstalt, deren ganzer Lebenssinn Kommunikation ist (der NDR), über ihre eigenen Beine und ihre politische Orientierungs- und faktische Führungslosigkeit stolpert. Das ist so wenig zum mitansehen, wie Borussia Mönchengladbach. Aber, wenn Sie wollen, hier entlang:
Peter Merg/Junge Welt: “An ihrer Seite – Alles »Klar«: Tanit Koch wird die neue Julia Ruhs des NDR – Selten so gelacht. Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) hat einen neuen Rekord aufgestellt, wie schnell man erst rechts, dann links und wieder rechts vom Pferd fallen kann.” Hier wird die Absurdität mitgedreht, indem dieser halbwegs intelligente Text in einigen Tagen in einer Paywall verschwindet.
Aber dann ist vielleicht Stefan Niggemeier/uebermedien frei:
“Warum die Überhöhung von ‘Klar’ durch Fans und Gegner absurd ist – Die ARD setzt das viel kritisierte Magazin ‘Klar’ mit etwas weniger Julia Ruhs fort. Eigentlich könnten jetzt alle mal ein bisschen runterkommen – stattdessen geht die Empörung auf beiden Seiten weiter.”
In vier Tagen könnte es so weit sein. Jede*r, wie er*sie will.
Weiter in der Irrsinnsbetrachtung des Extradienstes: KüppersbuschTV: “Das Charlie Kirk-Attentat: Links oder Rechts?” Schadenfreude? Ich kannte den Arsch garnicht. Aber sein Mörder steht ihm so wenig nach, wie die, die jetzt daraus Kapital schlagen. Das ist imgrunde wie hier: “Terror-Regimes”. Was in den USA nicht ist, ist im Werden. In meiner ersten Herzinfarkt-Reha-Nacht wurde ich in dem Breaking-News-Moment schlafgestört, als der DLF die Bombardierung Irans meldete. Reiner Zufall selbstverständlich. Aber ein sehr unangenehmer. Helmut Lorscheid meldet in diesem Zusammenhang eine “Strafanzeige gegen Bundeskanzler Merz”. Mein alter Jungdemokraten-Freund Peter Becker wird es aus seinem Grab mit Wohlgefallen z.K. nehmen. Und zu diesem wichtigen Politikkomplex gehört auch Markus Reuter/netzpolitik: “Oligarche Gleichschaltung – Das Ende der Meinungsfreiheit in den USA und was wir daraus lernen müssen”. Glauben Sie nicht, das sei (für uns) Zukunftsmusik. Das ist jetzt.
Wer lieber an die Zukunft denkt, wird mit dieser hervorragenden Grundlagenarbeit von Sebastian Meineck/netzpolitik gut bedient: “Kinder im Netz – 400 Schulen besucht: Was Kinder im Netz erleben, und was Politik daraus lernen kann”.
“achtung satire” irgendjemand muss ja in diesem Blog mal über das Medienphänomen Heidi Klumm schreiben. Klaus Vater tut es. Mein dominierendes Gefühl ist Mitleid. Und meine Mediendiät funktioniert an dieser Stelle sehr gut. Ansoonsten s.o. “Ruhs”.
Wie idyllisch dagegen unsere nichtfunktionierende Eisenbahn. Weniger idyllisch unsere 16+1 Verkehrsminister*innen, die schmerzfrei das “Deutschland”-Ticket verteuern, die uns gehlörenden öffentlichen Medien aber am liebsten schon dichtmachen, bevor die AfD drankommt. Fliesst dann weniger Blut? Aber ich schweife ab.
“Spitzenleistung – Wundersame Bahn CCXXI – Nein, keine Sorge, Sie müssen sich nicht umgewöhnen. Die Spitzenleistung ist nicht von der Bahn. Aber immerhin von einem Lokführer (aus dem Osten!). Der schreiben kann.”
Über das Rheinland legte sich heute eine lebensgefährliche warme Schwüle. Passen Sie auf sich auf, wie ich es versuche (und meine Freund*inn*en es tun). Meine Lebensgefährtin VFL 1900 Borussia Mönchengladbach stellt sich in dieser Hinsicht schmerzfrei und rücksichtslos an. Muss ich zu RWE überlaufen, als Erbe meines 1974 verstobenen Opas mütterlicherseits? 3:0 gegen Rostock (= “Hochrisikospiel” von Herrn Reul, von dem mein Mitautor Roland Appel beteuert, dass mann mit dem vernünftig reden kann). Hoffentlich bleibt alles heil und niemand wird verletzt.
Rheinpegel Bonn 210cm.
Nächster Newsletter übermorgen.
Freundliche Grüße
Martin Böttger
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