Was passiert, wenn die gewünschte Politik von demokratischen Parteien nicht angeboten wird

Kein Fragezeichen beendet diese Unter-Überschrift. Denn die Antwort ist die real existierende Gegenwart. Die Mehrheiten für meine und Ihre Rente sind klar. Aber konnten Sie im theatralischen Getöse der letzten Wochen eine demokratische Partei entdecken, die diese Mehrheitsposition der Bevölkerung authentisch vertritt? Ich bin beratbar!

Bei den US-Amerikaner*nne*n bin ich da nicht so sicher. Die mussten sich schon länger daran gewöhnen, dass es keine Partei gibt, die ihre Interessen vertritt. Entsprechend gestalten sich dort die Wahlbeteiligungen. Hohe Beteiligungen sind bei den dortigen Herrschenden sowieso unerwünscht. Sonst geht es dort noch öfter so aus, wie jüngst in New York City.

Wenn der Kollege Florian Rötzer/overton richtig gelesen hat, dann haben 66% von repräsentativ befragten US-Bürger*inne*n eine “positive Einschätzung des Sozialismus” (fett von mir). Dä! Wer hätte das gedacht? Das sind wahrscheinlich mehr als hier. Oder?

Aber wer bietet diese Politik den Wähler*inne*n auch an? Ich weiss es nur von Bernie Sanders. Der ist jetzt 85. Wie lange hat er wohl noch Zeit? Ich trage ihn am Herzen, im Sommer öffentlich, im Winter als Mehrschicht-Unterwäsche: “Bernie against the machine”. Einen Infarkt hatte ich schon …

Über Martin Böttger:

Avatar-FotoMartin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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