Sind Wahlen in Afrika nur Schaufensterpuppen?
Die erste Frage in der Überschrift wird verneint. Die zweite Frage in der Unterüberschrift wird bejaht. Am Beispiel von Simbabwe analysierte der Politikwissenschaftler Jürgen Langen die zurückliegenden und bevorstehenden Wahlen als Beweis für unzählige subtile, platte und kriminelle Einflussnahmen der herrschenden Partei bzw. der Regierung, ein Wunschergebnis zu erzielen.
Bei der letzten Parlamentswahl gab die Regierung Simbabwes 2 Milliarden US-Dollar für Wahlmanipulationen aus. Wählerlisten wurden manipuliert und der Angst-Faktor, hinter dem Gewalt gegenüber Abweichlern und Oppositionellen lauert, gehören zum Instrumentenkasten der Machthabenden. Die Technik dazu stammt zum Großteil aus China.
Simbabwe gehört zu den ärmsten Staaten der Welt. Die Arbeitslosigkeit liegt nach offiziellen Angaben bei 95 Prozent. Das ist die weltweit höchste Arbeitslosenquote. Auf der anderen Seite ist Simbabwe äußerst ressourcenreich und daraus entsteht der sogenannte Ressourcenfluch. China, Nordkorea und der Iran haben sich den Zugriff gesichert. Simbabwes Bevölkerung partizipiert hingegen in keinster Weise vom Ressourcenreichtum ihres Landes.
Der Vortrag im Haus der Bildung wurde von der VHS in Kooperation mit dem Deutsch-Afrikanischen Zentrum Bonn angeboten.
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