… naht / Epsteins Opfer sprechen
Hübsche Bilder bekam er geschenkt: der lange Lulatsch Erdogan neben dem Zwerg Putin beim Waffengucken. Doof gehaltene Erdogan-Fans konnten sich daran erfreuen. Alle andern wissen, dass sein Stern spätestens seit der Istanbuler Bürgermeisterwahl im Absturz ist. Sein Militär schafft es noch nicht einmal, versprengte islamistische Terroristen zu neutralisieren, wie es Putin ihm aufgegeben hatte. Seine eigenen politischen Ex-Freunde fallen von ihm ab, gründen Konkurrenzparteien und drohen offen mit dem Ausplaudern von Erdogans “Staatsgeheimnissen”, die in Rechtsstaaten als Verschwörungen identifiziert würden. Erdogan wird versuchen in seinem politischen Absturz möglichst viel mit sich zu reissen. Die Kunst seiner Gegner*innen muss sein, dabei möglichst viele menschliche Opfer zu vermeiden. Und wem wird sich dann wohl Haluk Yildiz zuwenden?
Eine nicht minder gute Nachricht ist, dass Frauen, die Opfer des kriminellen Jeffrey Epstein waren, den Mut gefasst haben, öffentlich zu sprechen (hier die FAZ, hier die SZ). Epstein war weder ein Einzelfall, noch ein Einzeltäter, im Gegenteil. Darum ist es wichtig, dass diese mutigen Frauen zahlreiche weitere Opfer ermutigen, sich zu wehren. Und dass sie dafür kämpfen, dass die Epstein-Ermittlungen weitergehen, Mittäter*innen ermittelt und verfolgt werden. Vielleicht bekommen die Ermittler*innen irgendwann Rückendeckung aus dem Weissen Haus – nie die Hoffnung aufgeben!

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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