Roland Appel schrieb unten schon, was zu den kommenden, den asozialen Medien zu sagen ist, und wie krank deutsche Zeitungsverleger*innen, ihre leitenden Angestellten und Lobbyverbände damit umgehen. Was Roland schreibt, betreiben sie so ähnlich seit Jahrzehnten. Und ebenso kontinuierlich entwickeln sich ihre Geschäftszahlen. Dass da ein sachlicher Zusammenhang bestehen könnte, darauf sind sie noch nicht gekommen.
So hat also der Express vor einigen Monaten den Bonner Lokalteil zusammengestaucht. Ich lese ihn immer bei Olivotti (jetzt ist also Winterpause), es ist schon etwas sehr umständlich, trotz der grossen Buchstaben die Bonner Seiten noch zu entdecken.
Vom General-Anzeiger weiss ich von mehreren engagierten Mitarbeiter*inne*n, wie sie sich den Arsch aufreissen, um jeden Tag ein anständiges Lokalblatt zustande zu bringen, dafür aber in keiner Weise mit zusätzliche Kolleg*inn*en belohnt werden.
Das Ergebnis an der Kasse, laut den aktuellen ivw-Quartalszahlen: GA -4%, Express -10%., im Vergleich zum Vorjahrsquartal.
ivw-Zahlen sind harte Fakten, und also auch harte Währung für die Werbewirtschaft. Es gibt parallel regelmässige “Media-Analysen”, mit denen die Verlage lieber PR machen, weil die höhere angebliche Leser*innen*zahlen ermitteln; die basieren aber nur auf Umfragen.
Die Verleger*innen werden dabei bleiben, auf sinkende Verkäufe mit sinkender Qualität (Personalkürzungen und andere Kostensenkungen) zu antworten. Wer mal damit Milliardär*in geworden ist, und dann absteigen muss, der/die hat Panik, und ist nicht Teil der Lösung, sondern das eigentliche Problem.
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