Radiojournalismus und seine Reportagen
Kürzlich war mal wieder Manni Breuckmann im WDR zu hören, wg. “100 Jahre Radio”. Tatsächlich war er für viele in diesem Medium lange ein wichtiger Mann. Wird das Wochenende gut oder sch….e? Er war der Überbringer der Nachricht Bei seiner jüngsten Interviewserie im WDR war ich nicht live dabei. Eine aufmerksame Freundin wies mich darauf hin. Die Wellen, für die er einst arbeitete, sind nicht mehr “seine”. Er mag sie – wie ich – nicht mehr hören. Er hört – wie ich – Deutschlandfunk und WDR5. Ein sachlicher Gesichtspunkt ist besonders bemerkenswert: die Reportage, sie ist fast weg.
Immerhin gibt es Reservate. Eins ist das von mir schon mehrmals genannte DLF-Wochenendjournal. Heute z.B. von Alexander Moritz: “Auch so geht sächsisch – Wo das demokratische Miteinander gelingt – Sachsen ist nicht einfach: Hier leben Lügenpresse-Rufer und Rechtsextreme. Menschen, die russische Propagandalügen verbreiten oder den Klimawandel leugnen. Es gibt aber auch ein anderes Sachsen mit Menschen, die sich für die Gemeinschaft einsetzen und sich für andere engagieren. Etwa in der Bahnhofsmission, dem Jugendhaus oder der Politik ein demokratisches Miteinander pflegen.” (Audio 45 min).
Das hört sich für einen Wessi bisweilen wie eine Auslandsreportage an. Ist es aber nicht. Diese hier ist eine:
Benedikt Schulz/DLF: “Gesichter Europas: Wunsch nach Normalität – Die junge Generation im Kosovo und ihr Verhältnis zu Serbien – Die Beziehungen zwischen Kosovo und Serbien sind seit einiger Zeit auf einem Tiefpunkt. Bislang ist es weder der Europäischen Union noch den USA gelungen, ein Abkommen zwischen den ehemaligen Kriegsgegnern zu vermitteln. Und immer, wenn es Anlass zur Hoffnung gibt, dass sich das Verhältnis der beiden Republiken normalisiert, sorgen gezielte Provokationen für neue Eskalationen. Die Last der Geschichte von Gewalt und Gegengewalt scheinen Kosovo und Serbien nicht loszuwerden, ein Ausbrechen aus diesem Kreislauf scheint unmöglich. Die Leidtragenden sind die jungen Menschen im Kosovo. Denn sie wollen in erster Linie das tun, was alle jungen Menschen wollen: reisen, im Ausland studieren, das Leben genießen. Doch für sie gibt es nun Hoffnung: Die EU hat sich nach langem Zögern auf eine visafreie Einreise für die Bürger des Kosovo geeinigt. Wie geht es den jungen Menschen in Kosovo? Was erhoffen sie sich von der neuen Reisefreiheit – und für die Zukunft ihres Landes?” (Audio 55 min).
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