Wenn es heisst, die Macht und Herrschaft über die Welt werde “multipolar”, heisst das nicht, dass sie besser wird. Es ist eine analytische, keine bewertende Kategorie. Das lässt sich an dem Beispiel des chinesischen Foxconn-Konzerns unschön zeigen.
Wie kommichdrauf? Am Sonntag hiess es in Heises Missing-Link Kolumne von Timo Daum: “Missing Link: China – Aus Tech-Unternehmen und Zulieferern werden Autohersteller – Im Windschatten von BYD sind weitere branchenfremde chinesische Unternehmen dabei, in den E-Auto-Sektor vorzustoßen. Darunter Foxconn, Huawei und Xiaomi.” Die FAZ schaudert es schon vor der “Überflutung” (der Text ist eingemauert, aber das Bild, das mehr als tausend Worte sagt, ist sichtbar).
Ob nun BYD die Nase vorn haben wird, oder ob Foxconn das Feld der Autoindustrie von hinten aufrollt – das ist allenfalls für Börsenspekulant*inn*en interessant. Tatsache ist: das Ende der Macht der deutschen Autoindustrie ist ebenso absehbar, wie das Ende der von billigem russischem Gas profitierenden Deutschland AG. Niemand auf der Welt will sie retten und sich mit ihnen verbünden. Sie sind allein. Sie müssen ihre Fehler selbst auslöffeln. Und gemäss hiesiger Klassenverhältnisse wird nach Kräften versucht werden, es auf die vielen Schultern der Schwachen zu verteilen.
Das macht das erfolgreiche Foxconn imgrunde ganz genauso. Werner Rügemer/nachdenkseiten will sich eigentlich über die New York Times aufregen. Kann mann machen, meinetwegen. Die informativeren Teile seines Textes behandeln das internationale Konzernwesen, und hier, neben dem, was mann schon lange grundsätzlich weiss, wie es Foxconn macht.
Von oben verlinkter Missing-Link-Kolumne soll Sonntag ein zweiter Teil erscheinen.
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