Niemand geringeres als Wladimir Putin selbst hat nun die deutschen Faschisten geadelt. “Entnazifizierung” ja – aber da und dann, wo und wann er will, und keineswegs überall und jederzeit. Eine ziemlich billige Sorte “Antifaschismus”, finden Sie nicht? Roland Bathon/telepolis berichtet: “Putins Entnazifizierung endet vor der Tür der AfD – ‘Kein Anzeichen von Neonazismus’: Russlands Präsident bekräftigt Kontakte mit den Rechtspopulisten. Das Machtwort beendet eine jahrelange innerrussische Diskussion.”
Die Frage, die ich mir stelle: warum tut der grosse oder kleine – ganz wie Sie wollen – Staatsmann das, wenige Tage vor der EU-Parlamentswahl? Meine Antwort: weil er ein – grosser oder kleiner, ganz wie Sie wollen – Machiavelli ist. Ein Erfolg dieser Rechten als seine Geschwister im Geiste wäre eine für ihn und ein paar andere – grosse oder kleine, ganz wie Sie wollen – Staatsmänner eine hochwillkommene weitere Marginalisierung der Europäischen Union als – ganz wie Sie wollen – Macht- oder Störfaktor in der Weltpolitik. Wenn “wir” in der EU Rechts wählen – Mitleid können “wir” nirgends auf der Welt erwarten.
Die Paranoia – als Mittel oder Wirkung dieser Politik, ganz wie Sie wollen – wird steigen, und zwar steil entgegen jeglicher Evidenz. Hören Sie mal hier (Audio 9 min) den Medienprofessor Andreas Jungherr, der seinen DLF-Interviewer Christoph Sterz hörbar verblüfft.
In der EU (wie in der Nato) ist längst herrschende Lehre: wenn das eine oder andere Volk falsch wählt/abstimmt, dann kann das nur an auswärtigen “Desinformationskampagnen” (Audio 5 min) liegen. Die mit der richtigen politischen Position sind also Opfer, woraus sich unmittelbar ein Recht auf Notwehr ableitet. Dagegen muss dringend aufgerüstet werden, mit Denk- und anderen -panzern. Die guten und wahren Medien müssen noch effizienter eingebettet werden – mehr PR-Jobs = weniger Journalismus. Verfassungsmässige Grundrechte müssen dann vorübergehend mal zurückstehen. Flüchtlinge wissen heute schon, was ich meine …
Putin amüsiert das.
nur eine kleine Frage: warum sollte “Putin” sich gegen die AfD stellen , die sich der Unterstützung des US/NATO-KRIEGES vermittelt über das ukrainische Regime, unter dessen Herrschaft Nazikollaborateure wie Stepan Bandera zu Nationalhelden erhoben werden, gegen Russland verweigern, wenn selbsterklärte hiesige “Antifaschisten” genau diesen Krieg – am besten natürlich mit ukrainischen Menschenmaterial – initiieren oder zumindest am laufen halten?
Rückfrage: ist es falsch Faschismus zu bekämpfen, weil “selbsterklärte” (sic!) Antifaschisten etwas Falsches tun? Und ist es gar ein Grund, sich mit Faschisten gemein zu machen? Mein Antwort ist in beiden Fällen: nein. Und bei господи́н Putin ist es offenbar: да. Dä.